Viren aus eigener Zucht – Interview mit Dr. Michael Greger   
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Die Bilder der folgenden Sendung sind äußerst aufwühlend und mögen vielleicht für die Zuschauer bestürzend sein, wie sie es auch für uns waren. Wir müssen jedoch die Wahrheit über die Grausamkeit gegenüber Tieren zeigen.

Dr. Greger: Wie wir die Tiere behandeln, kann sich stark auf die Volksgesundheit auswirken.

Hallo aufmerksame Zuschauer und willkommen zu „Die Welt der Tiere: unsere Mitbewohner“. In dieser Folge der Serie „Stoppt die Grausamkeit gegenüber Tieren“ sprechen wir mit Dr. Michael Greger, einem amerikanischen Arzt und Spezialisten für klinische Ernährung.

Er ist Veganer, d. h er ernährt sich tierfrei.

Er ist auch Autor und hält international anerkannte Vorträge zum Thema Volksgesundheit.
Dr. Greger ist der gegenwärtige Leiter der Abteilung Volksgesundheit und Viehwirtschaft der Humane Society der Vereinigten Staaten, einer sehr renommierten Tierschutzgesellschaft in den USA.

In seinem neuesten Buch „Bird Flu: A Virus of Our Own Hatching“, [Vogelgrippe: ein Virus, den wir selbst kreiert haben] spricht Dr. Greger davon, dass der Verzehr tierischer Produkte und die weitverbreitete unmenschliche Praxis der Massenviehzucht eine ernsthafte Bedrohung für die Volksgesundheit darstellen.
Eine der Hauptsorgen von Dr. Greger ist das Auftreten neuer Formen des Grippe-Viruses, die häufig von Tieren aus der Massenviehzucht stammen, die unter den entsetzlichsten Bedingungen leben müssen.

Wir sind deshalb so beunruhigt über das Auftreten des neuen Vogelgrippevirus oder eigentlich jedes neuen Grippevirus, – auch des Schweingrippevirus – weil die Grippe geschichtlich gut erforscht ist.
Der Grippevirus ist ein der Menschheit wohlbekannter Virus und hat die schlimmste Seuche der Menschheits-Geschichte, die weltweite Grippeepidemie 1918 ausgelöst. Kein Krieg, keine Hungersnot, keine Seuche hat je so viele Menschen in so kurzer Zeit getötet wie die Pandemie 1918.

Innerhalb weniger Monate tötete diese Pandemie über 50 Millionen Menschen. Jedes Mal, wenn es einen neuen Grippevirus gibt, sind wir beunruhigt; denn es ist der einzige Krankheitserregern, den wir kennen, der innerhalb von nur wenigen Monaten buchstäblich die Hälfte der Menschheit infizieren kann.

Wie ist der jetzige Schweinegrippevirus, der schon Hunderttausende Menschen angesteckt hat, entstanden? Ist er irgendwie mit dem Virus von 1918 verwandt?

Der H1N1-Virus, der die Pandemie 1918 auslöste, wurde von Vögeln übertragen. Und dann wurden gleichzeitig Millionen von Schweinen krank. Jetzt wissen wir, dass wir den Vogelvirus an Schweine weitergegeben haben.
Und dieser H1N1-Virus zirkulierte 80 Jahre ohne große Veränderungen. Aber dann geschah etwas in den 1990er Jahren. Hier in den (Vereinigten) Staaten trat 1998 eine noch nie vorher beschriebene dreifache Mischform eines Mutantenvirus auf – teils Vogelvirus, teils Schweinevirus, teils Menschenvirus.
Ende 1998 erschien er in Texas, Minnesota und in Iowa und Anfang 1999 verbreitete er sich über das ganze Land. Und dann breitete er sich nach Kanada und Mexiko aus.
Und diese mutierte dreifache Mischform des Virus hat sich in den letzten 10 Jahren verbreitet und Millionen von Schweinen erkranken lassen.
Und wir hatten keine Ahnung, dass es nur nötig war, die letzten zwei Gensegmente eines Stammes der eurasischen Schweinegrippe aufzuschnappen und einen Virus zu kreieren, der von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Die jetzige Bedrohung durch die Schweinegrippe hat also 1918 eigentlich ihren Ursprung.

Dr. Greger erklärt, wie die unvorstellbaren Lebensbedingungen der Tiere in der Massentierhaltung dazu beitragen, die Krankheit zu verbreiten.

Zusammengepfercht, überfüllt, unhygienisch, verdreckt. Zu Milliarden, nicht nur zu Millionen, in der ganzen Welt eingesperrt.
Wenn wir Zehntausende von Tieren in diese überfüllten, dreckigen Fußballfeld großen Schuppen einsperren, wo sie Schnabel an Schnabel, Schnauze an Schnauze in ihren eigenen Exkrementen liegen, ist das einfach ein Brutgebiet für Krankheiten.

Wie können Viren sich in einem Massenviehzuchtbetrieb ausbreiten und mutieren?

Die Schweingrippe verbreitet sich wie die Menschengrippe durch ansteckende Tröpfchenübertragung. Man kann sich vorstellen, wenn man 5.000 Leute in einen großen Aufzug steckt, wie schnell eine ansteckende Atemwegsinfektion sich ausbreiten würde. Auf gleiche Weise kann man sehen, wie schnell der Virus sich ausbreitet, wenn man fünf- oder sechstausend Schweine in einem einzigen Stall in Zuchtboxen einsperrt.
Und die großen infektiösen Frachten, die sich von einem Tier zum anderen übertragen, weil sie Schnauze an Schnauze zusammengepfercht sind, sind eine weitere Art und Weise wie die sehr seltenen Mutanten, die bösartigen Mutanten, die sich eher von Person zu Person übertragen, von einem Tier zum anderen gelangen.

Die herzlose und missbräuchliche Behandlung von Tieren verursacht die Zunahme von Atemwegs-Krankheiten wie der Grippe. Wir geben ihnen nicht einmal ein Minimum an Erbarmen, sowohl zu ihrem wie zu unserem Schaden. Das Ammoniak, aus den sich zersetzenden Exkrementen, verbrennt ihre Lungen und bereitet erst den Grund für ihre Veranlagung zu Atemwegsinfektionen.

Dadurch dass die sanften Wesen auf inakzeptable Art ohne jegliches natürliches Sonnenlicht leben, wird das Überleben und die Vermehrung von Viren gefördert.

Die ultravioletten Strahlen des Sonnenlichts sind tatsächlich ziemlich wirksam und zerstören das Grippevirus. Aber wenn es sich um Tiere handelt, die ihr ganzes Leben eingesperrt sind, ohne je das Sonnenlicht zu sehen, können die Viren buchstäblich jahrelang unter diesen Bedingungen existieren. Die Dunkelheit hilft dem Virus, am Leben zu bleiben.

Aber es ist nicht nur die inhumane Gefangenschaft dieser in Massen gezüchteten Tiere,
die die Entwicklung der Viren begünstigt.

Bei unserer Rückkehr erfahren wir, welche anderen Faktoren zu der Übertragung der
Krankheit in diesen entsetzlichen Massenviehzuchtbetrieben beitragen.
Bitte bleiben Sie dran bei Supreme Master Television.

* * *

Sie sehen die Serie „Stoppt die Grausamkeit gegenüber Tieren“ auf Supreme Master Television. Dr. Michael Greger ist Veganer, der auch Arzt, Autor und Leiter der Abteilung für Volksgesundheit und Viehwirtschaft bei der Humane Society der Vereinigten Staaten ist. Er spricht heute über die Bedrohung der Volksgesundheit, die die gefährlichen Massenviehzuchtbetriebe für uns alle darstellen, bezüglich der Tatsache, dass sie die Übertragung von Viren, wie dem Schweingrippevirus, erleichtern. Dr. Greger erklärt, warum das Immunsystem von Tieren, die unter den grausam überfüllten, verdreckten Bedingungen eines Massenviehzuchtbetriebes gehalten werden, ernstlich beeinträchtigt wird.

Der Stress lähmt das Immunsystem. Studien belegen, dass sogar einfache Maßnahmen – wenn man diesen Tieren z.B. einfach Stroh zur Verfügung stellt und sie daher nicht diesen lähmenden Effekt auf das Immunsystem aufgrund des Stresses verspüren, den das Liegen auf bloßem Beton verursacht – die Ansteckungsraten für die Schweinegrippe erheblich vermindern.

Was ist das Endergebnis dieses skrupellosen Züchtens von Milliarden von Tieren unter vollgestopften, traumatischen Bedingungen, ohne ausreichende Frischluft und ohne Sonnenlicht?
Wenn man all diese Faktoren zusammenfasst, hat man das perfekte Milieu für das Auftreten, die Existenz und die Verbreitung dieser hoch ansteckenden Viren, was uns – die menschliche Bevölkerung – natürlich sehr beunruhigt.

Bis heute wurden durch die Schweinegrippe oder H1N1 Hunderttausende von Menschen infiziert. Die Weltgesundheitsorganisation gibt an, dass über 1.800 bereits durch das Virus gestorben sind.
Dr. Greger warnt davor, dass das Virus einem Muster folgen könnte, das der Pandemie von 1918 ähnelt.

Es gibt sicherlich jedes Mal eine Besorgnis, wenn ein neues Virus auftaucht. 1918 gab es eine sehr milde Welle wie wir sie vielleicht jetzt erleben, die im März, April, Mai 1918 begann. Dann verschwand sie wieder, kam aber spät im August zurück und tötete 50 bis 100 Millionen Leute auf der ganzen Welt.
Wird das Gleiche bei der Schweingrippe geschehen? Wir können es nicht voraussagen. Wenn es nicht diese Schweinegrippe ist, könnte es immerhin die Vogelgrippe sein oder eine Anzahl anderer ernster Tiergrippeviren, die kürzlich aufgetreten sind – teilweise aufgrund der Art und Weise, wie wir Milliarden von Tieren auf der Welt eingepfercht halten.

Die Gabe von Antibiotika für Hühner, Kühe usw. hat in Massenviehzuchtbetrieben überhand genommen, weil diese sanften Wesen in ihrer widerlichen, ekelhaften Umgebung bis zum Schlachten am Leben bleiben sollen.
Laut der anerkannten gemeinnützigen Organisation „Union besorgter Wissenschaftler (UCS)“ werden 70 % der in den USA verwendeten Antibiotika an Tiere in Massenviehzuchtbetrieben verfüttert.
Diese missbräuchliche Praxis hat auch Auswirkungen auf die Menschen. Uns Ärzten gehen die guten Antibiotika-Optionen aus. Der größte Teil der in den USA verwendeten Antibiotika wird nicht für die Behandlung kranker Menschen benutzt, sondern geht an Nutztiere – zur Wachstumsförderung und zur Krankheitsvermeidung in diesem stressvollen und unhygienischen Umfeld.
 
Dr. Greger bestätigt, dass viele Experten aus dem Gesundheitssektor die Gefahr erkannt haben, die die Massenviehzuchtbetriebe für die Menschheit darstellen.
Schon im Jahr 2003 forderte die amerikanische Vereinigung für Volksgesundheit (APHA)
ein Ende dieser so genannten Massenviehzuchtbetriebe.
Die älteste und größte Vereinigung von Experten auf dem Gesundheitssektor sagte also schon vor über 5 Jahren: „Keine Massenviehhaltung mehr!“
Im Jahr 2005 gaben die Vereinten Nationen eine Pressemitteilung heraus, in der sie sagten, dass diese industriellen Viehzuchtbetriebe – wie sie es nennen – „ideale Bedingungen“ bieten,
damit der Virus in gefährlichere Formen mutieren kann. Diese Großmästereien, diese industriellen Viehzuchtbetriebe, können als die „ursprünglichen Brutkästen“ für die gefährlichen Stämme eines Tiergrippevirus angesehen werden.
Erst letztes Jahr – im Jahr 2008 – folgerte die Pew Kommission on Industrial Farm Animal Production, in der ein früherer US-Landwirtschaftsminister saß, dass die Großmästereien
inakzeptable Risiken für die Volksgesundheit darstellen.

Wie können wir die Chance minimieren, diese Viren aufzuschnappen?
Man erkrankt nur an Grippe, wenn man Kontakt hat mit jemandem, der krank ist oder kurz davor ist, krank zu werden. Wenn man sich also zuhause isoliert, kann man sich nicht infizieren.
Es gibt natürlich noch andere Maßnahmen, z. B. Hygiene bei Atemwegserkankungen;
indem man nicht in seine Hand hustet, weil man die Hand dadurch mit dem Virus beschmutzt,
der sich dann auf einen Türgriff, einen Lichtschalter oder den Zapfhahn der Tanksäule überträgt und dann jemanden infiziert, der den Türknopf anfasst und sein Gesicht, seine Augen, seine Nase und seinen Mund berührt, bevor er sich die Hände wäscht.
Die Hygiene der Hände ist daher auch sehr wichtig – z. B. das Händewaschen nach dem Berühren eines allgemein zugänglichen Objekts oder nach dem Händeschütteln, bevor man sein Gesicht berührt. Auch der Gebrauch von Hand-Desinfektionsmitteln auf Alkoholbasis ist sehr wirksam und zerstört jeden Grippevirus.

Wir bedanken uns recht herzlich bei Dr. Michael Greger für seine unermüdlichen, engagierten Forschungen über den Zusammenhang zwischen Massenviehzuchtbetrieben und Grippevirus-Pandemien.
Mögen alle diese Betriebe sofort ihre Produktion einstellen, um die abscheulichen Grausamkeiten an unseren tierischen Freunde zu beenden. Und möge die Menschheit sich mitfühlend, biologisch vegan ernähren, damit alle Wesen unseres Planeten glücklich und in Frieden leben.

Bitte schalten Sie nächsten Dienstag wieder ein zu „Die Welt der Tiere: unsere Mitbewohner“. Sie sehen dann den 2. Teil unseres Interviews mit Dr. Michael Greger über die Verbreitung von Viren durch die Massenviehzucht.
Als Nächstes kommt „Erleuchtenden Unterhaltung“, nach „Bemerkenswerte Nachrichten“ hier auf Supreme Master Television.
Möge die himmlische Gnade auf unserem Planeten wirken.

Links zu diesem Thema
 
Schweinegrippe: Tödliche Tierzuchtbetriebe gleich tödliches Virus
 
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Setzt dem Blut auf dem Eis ein Ende: Die Massaker an den Seehunden
 
Sich erheben und sich äußern: Die kanadische Koalition für "Nutztiere"
 
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