Heute zeigen wir Planet Erde: unser liebevolles Zuhause auf Kamtok (in Kamerun gesprochenes
Pidgin-Englisch) mit Untertiteln auf Arabisch, Aulacesisch (Vietnamesisch), Chinesisch,
Englisch, Französisch, Deutsch, Indonesisch, Italienisch, Japanisch,
Koreanisch, Malaiisch, Mongolisch, Persisch,
Portugiesisch, Russisch, Thailändisch und Spanisch.
Hallo, umweltbewusste
Zuschauer, und herzlich willkommen zur dieswöchigen Folge von Planet Erde: unser
liebevolles Zuhause, die über die Folgen des Klimawandels für den
zentralafrikanischen Staat Kamerun berichtet.
Wie auch in anderen
Ländern auf der ganzen Welt, gibt es in Kamerun Warnzeichen dafür, dass unser
Planet aus dem Gleichgewicht geraten ist. Und wenn ein schnell heran- kommender
Kipppunkt überschritten ist, werden wir uns alle einer unkontrollier- baren
globalen Erwärmung gegenübersehen. Ein solches beängstigendes Zeichen ist der
Tschadsee, einstmals der viertgrößte See Afrikas, der in den letzten 40 Jahren um
90 % geschrumpft ist.
Dr. Yinda Godwill, Programm-Koordinator
für Umweltwissenschaften an der Universität Buea in Buea, der Hauptstadt der südwestlichen Region Kameruns, ist sehr besorgt, dass
der Klimawandel sein Heimatland zu einem Ort macht, der ganz anders ist als er
ihn einst kannte. Die Theorie, die wir über die Folgen der globalen Erwärmung
in Kamerun haben, ist so, dass aufgrund der globalen Erwärmung mehr Wasser im
Meer verdampft und dieses Wasser steigt aus Meer hoch in die Gebirgsregion Kameruns,
kühlt sich dort in den Wolken ab und fällt als Regen herunter.
Im Norden würde das
Wasser im Tschadsee und auch in anderen Gewässern schneller verdampfen als das
früher der Fall war. Und es wird mehr Wasser in die Atmosphäre steigen. Dann
passiert das Folgende: Das Wasser in der Atmosphäre versucht, sich zu finden. Daher
wird der Wasserdampf dorthin gehen, wo schon mehr Wasserdampf ist. Sie sehen
dann, dass es in Kamerun an Orten, wo wir mehr Regenfälle hatten - wie hier im
Südwesten, wie hier in Buea - viele Regenfälle haben, der Regen fällt über
längere Zeit.
Dieses Jahr hatten wir noch
im Dezember Regen, was etwas ist, das früher nicht so war. Gegen Ende Oktober hörte
der Regen auf. Wir hatten dann keinen Regen mehr, vielleicht einen kleinen
Schauer im Dezember. Aber bis jetzt hat es ständig geregnet. Während wir hier
sprechen, bilden sich Regenwolken und es kann sein, dass es regnet. Und das ist
nicht normal, es ist nicht normal. Die Regenmenge nimmt zu. Daher werden die trockenen
Orte trockener und die nassen Orte werden nasser.
Und welche Folgen hat das
z. B. für die landwirtschaftliche Produktion, für die Wirtschaft, für den
Lebensstil im Allgemeinen?
Durch den globalen Klimawandel
hat sich das Tschadsee-Bassin, hat sich der Tschadsee, auf eine sehr kleine Fläche
verringert und droht zu verschwinden. Und das hat Folgen für das Leben dort
oben, für die, die dort oben waren und Ackerbau betrieben in dieser Region; denn
die Fruchtbarkeit der Gegend und das Wasser, das es dort gab, sind jetzt nicht
in maximaler Kapazität einsetzbar, weil sich das Klima verändert hat. So wirkt
sich das auf uns aus.
Ni John Fru Ndi - Gründer
und Vorsitzender der Sozialdemokratischen Frontpartei Kameruns - ist auch
beunruhigt über die grundlegenden Veränderungen in seinem Land aufgrund der
schnellen Erwärmung des Planeten. Nun, Sie sehen selbst, dass es jetzt in
Kamerun mehr regnet als jemals zuvor. Sie sehen, dass es Erdrutsche gibt, dass
es in Victoria Überschwemmungen gibt, bis hinüber nach Douala. Und ich habe
neulich von der BBC erfahren, dass es auch in Burkina Faso Überschwemmungen gegeben
hat, direkt im Zentrum nahe der Wüste.
Sie sehen also, dass diese
globale Erwärmung Folgen hat für die Leute. Das Kongo-Becken mit 180 Mio.
Hektar Regenwald ist von lebenswichtiger Bedeutung für die Stabilisierung des
Erdklimas. Ein Bericht aus dem Jahr 2007 von der Rainforest Foundation [Regenwaldstiftung]
in Groß- britannien fasste die Gefahr des Verlustes dieses kostbaren Ressource
wie folgt zusammen: „Die Entwaldung in Zentralafrika könnte umfangreiche
klimatische Auswirkungen haben, Temperaturveränderungen, Veränderungen in der Verteilung
der Regenfälle und Klimaveränderungen in entfernten Teilen der Welt“.
Kamerun hat Anteil an einer
der beiden größten Waldzonen der Welt; es gibt das Amazonas-Becken und es gibt das
Kongo-Becken. Und ein Teil des Kongo-Beckens ist in Kamerun. Und wenn wir uns
an der Lösung des globalen Problems beteiligen wollen, müssen wir unser Bestes
tun, um unsere Wälder erhalten. Wir müssen die Entwaldung stoppen, wir müssen
den Wald schützen, sodass er ein Teil der Welt bleibt, der Kohlendioxid
aufnimmt - was er ja tut. Denn wenn diese zwei Gebiete zerstört werden, das Amazonas-
und das Kongo-Becken, dann ist es aus mit uns. Denn es gibt nichts anderes, das
so gut ist, wie der Wald und uns hilft das Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu
entfernen.
Auf weltweiter Ebene verursacht
Malaria etwa eine Million Todesfälle pro Jahr und 90 % der Opfer kommen aus dem
Teil Afrikas, südlich der Sahara. Die Weltgesundheitsorganization erklärt, dass
in dieser Region Malaria die Hauptursache für Todesfälle bei Kindern unter fünf
und die wichtigste Ursache für 30 bis 50 % der Krankenhauseinweisungen ist. Die
Wissenschaftler befürchten, dass mit dem Anstieg der Temperaturen die Krankheit
sich noch leichter ausbreitet, da die Malaria verursachenden Parasiten warmes
Wetter brauchen, um sich zu entwickeln. Malaria wird von der Anopheles-Mücke
übertragen und diese Mücke lebt in warmen Gebieten.
Man fand früher die
Malaria also im Südwesten, an der Küste, in den südlichen Provinzen und in der
Zentral-Provinz; dort fand man die Malaria. dort fand man die Malaria. In der
Savanne gab es überhaupt keine Malaria. Ich erinnere mich daran, als ich noch
jung war und wir in Bamenda waren, dass wir nichts von Malaria wussten. Aber im
Laufe der Zeit hat sich die Malariazone so sehr vergrößert, dass wir sogar
Malaria in Ngaoundéré, der Landesmitte haben. Die Malariazone ist so riesig geworden und das
liegt daran, dass durch diese globale Erwärmung die Zone sich vergrößert, in
der Moskitos länger überleben. Auf diese Art sind wir davon betroffen und es
wird zu einem Problem, in das viel Geld, Energie, Bildung usw. gesteckt wird.
Die Praxis der
Massenviehhaltung ist die Hauptquelle der von Menschen erzeugten Gase Methan
und Lachgas und daher die Hauptursache des Klimawandels. Über eine Periode von 20
Jahren haben diese hochgefährlichen Treibhausgase im Durchschnitt das 72- bzw.
fast 300-fache Erwärmungspotenzial von Kohlendioxid. Und da diese Gase relativ „kurzlebig”
sind und die Atmosphäre viel früher verlassen als die tausend Jahre, die das
Kohlendioxid braucht, muss jede Lösung für den Klimawandel mit der Verringerung
der Produktion und des Konsums von Tierprodukten beginnen.
Wenn die Menschen zu
einer vegetarischen Ernährung übergehen und sich des Fleischverzehrs enthalten,
wird das die Leute davon abhalten, Fleisch zu produzieren; und das ist dann ein
wirksamer Weg, den Klimawandel zu bekämpfen. Was sagen Sie dazu?
Ja. Wenn die Leute zu
einer vegetarischen Kost übergehen, wird das tatsächlich den Markt für diese Tierprodukte
abschwächen. Es ist eine Tatsache, dass die vegetarische Kost besser ist. Sie
ist besser; sie ist gesünder als eine Fleisch- oder Fischkost. Die biologisch
vegane Landwirtschaft kann auf andere Art und Weise, dazu beizutragen, den
Klimawandel abzuschwächen, da die Nutzung chemischer Dünger – z. B. synthetischer
Stickstoff - große Mengen Lachgas in der Atmosphäre produziert und Totzonen im
Meer schafft, wenn die giftigen Chemikalien durch den Regen in die Gewässer
gespült werden.
In einer der längsten Studien
zum Bio-Landbau hat das Rodale Institute in den USA herausgefunden, dass die
biologische Bodenbearbeitung nicht nur den Verbrauch fossiler Treibstoffe minimiert,
sondern auch das CO2 in der Atmosphäre um bis zu 40 % vermindern und als
effektive Kohlenstoffsenke fungieren kann.
Der Biolandbau - für die,
die nicht wissen, was Biolandbau ist - bedeutet einfach, dass man
Landwirtschaft betreibt ohne Verwendung anorganischer Zusätze im landwirtschaftlichen
Betrieb. Das ist die traditionelle Art, auf die unsere Eltern Landwirtschaft
betrieben. Der biologische Landbau wird sehr wichtig, weil man die Ernten einfährt
- seien es die Wurzeln, seien es die Blätter, seien es die Früchte - und dann
den Rest dem Boden wieder zurückgibt. Man gibt es dem Boden wieder zurück mit
all den Nährstoffen, die es dem Boden entnommen hat; und es gibt sie dem Boden
wieder zurück. Und so kann man dieses
Stück Land immer wieder benutzen, ohne ihm zu viel zu entziehen.
Ja, ich bin Njitah Wilson, ich bin Direktor der PSS (die
Prebyerianische Mittelschule) Bafut. Ich bin seit vier Jahren Direktor dieser
Schule. Wir betreiben Bio-Landbau; wir verwenden Kompostdünger, unser Kompost
ist groß. Wenn wir das Gras mähen, legen wir einen Kompost an und benutzen ihn
zum Anbau von Kochbananen. Wenn die Schüler in der Schule sind, essen wir
Kochbananen zu einer der Mahlzeiten, daher ernten wir die Kochbananen für die
Schüler und währen der Ferien ernten wir die Kochbananen für die Lehrer. Und so
ist das eine Nahrungsquelle für uns.
Warum haben Sie sich
dafür entschieden, keinen Dünger auf der Farm zu verwenden?
Oh, er zerstört die
Umwelt. Und Kochbananen, die mit Dünger gezogen werden, schmecken nicht gut.
Auf welche Weise trägt
die Farm dazu bei, die Umwelt zu schützen?
Bevor wir die Kochbananen
angebaut haben, gab es viel Erosion. Und die Kochbananen auf der Farm, ihre
Wurzeln, tragen dazu bei, den Boden zu schützen, und daher wird der Mutterboden
nicht durch die Erosion weggewaschen. Wenn Sie zur Farm fahren, sehen Sie
wirklich, wie grün die Farm ist. Und uns wurde in der Schule gelehrt, dass die
Pflanzen- blätter sich in Nährstoffe verwandeln oder Kohlendioxid in für die
Pflanzen nutzbares Material verwandeln. Daher bekämpft die Verwendung der
Blätter tatsächlich die globale Erwärmung.
Wir beenden unser
heutiges Programm mit ein paar Worten Dr. Godwills für seine Mitbürger. Ich
muss den Kamerunern eine Botschaft geben, mit der ich ihnen sage, dass sie
nicht denken sollten, dass die globale Erwärmung zu weit weg ist, dass die
globale Erwärmung nur die Leute in den Industrieländern betrifft. Sie sollten
nicht glauben, dass sie weit weg seien von diesem Problem. Das Problem ist da, das
Problem ist das Unsere und wir sollten ein Teil der Lösung sein.
Wir danken Dr. Yinda
Godwill, dem Vorsitzenden Ni John Fru Ndi und Direktor Njitah Wilson aufrichtig
dafür, dass sie die Menschen ihrer Gemeinde über den Klimawandel informieren
und für eine bessere Behandlung unserer kostbaren Mutter Erde eintreten.
Möge die Menschheit jetzt
schnell in Aktion treten, um unseren Planeten durch die schnelle Annahme der
veganen Bio-Kost abzukühlen.
Weitere Informationen über
diese Organisationen finden Sie auf den folgenden Websites: Social Democratic
Front Party (Ni John Fru Ndi) www.SDFParty.org Presbyterian Secondary School Bafut (Njitah
Wilson) www.PSSBafut.com Universität Buea (Dr. Yinda Godwill) www.UBuea.net
Danke fürs Zuschauen bei Planet
Erde: unser liebevolles Zuhause. Als Nächstes sehen Sie Erleuchtende
Unterhaltung, nach Bemerkenswerte Nachrichten. Lassen Sie uns die Hände reichen
zur Schaffung einer strahlenderen Zukunft.