Teil 1Dr Steiner: Da wir immer mehr Ähnlichkeiten statt Unterschiede zwischen Menschen und Tieren erkennen, wird die Vorstellung von einer Trennungslinie zwischen beiden immer undeutlicher und schwierig zu ziehen. Der Unterschied zwischen Menschen und Tieren ist ganz und gar nicht klar.
Hallo, nachdenkliche Zuschauer, und willkommen zu „Die Welt der Tiere: unsere Mitbewohner“. Im heutigen Programm treffen wir Dr. Gary Steiner, ein John Howard Harris Professor für Philosophie an der Universität Bucknell, USA und Autor, der der fest daran glaubt, dass Tiere einen moralischen Status verdienen, der dem des Menschen vergleichbar ist.
Er hat verschiedene Bücher geschrieben, darunter „Descartes as a Moral Thinker“, „Anthropocentrism and Its Discontents“ und sein jüngstes Werk, „Animals and the Moral Community: Mental Life, Moral Status, and Kinship“.
Dr. Steiner sieht sich selbst als „ethischen Veganer“ und beschreibt nun, was dieser Ausdruck bedeutet:
Die Menschen kommen aus verschiedenen Gründen zum Veganismus. Manche tun es aus Gesundheitsgründen, manche Menschen tun es aus Umweltschutzgründen und manche Menschen tun es, weil sie spüren, dass wir den Tieren gegenüber bestimmte moralische Verpflichtungen haben. Menschen, die aus ethischen Gründen vegan leben, glauben, dass wir die Verpflichtung haben, Tiere nicht zu essen, sie nicht zu benutzen. Abhängig davon, wie strikt ein Veganer ist, kann er sich dafür entscheiden, kein Leder zu tragen, keine Seide zu tragen, keine Wolle zu tragen. Dann öffnet das natürlich die Tür zu allen möglichen anderen Produkten, zum Beispiel Medikamenten und Kosmetika, die bei ihrer Herstellung oder bei den Inhaltsstoffen auf Tiere zurückgreifen. Ethischer Veganer zu sein bedeutet, eine bestimmte direkte Pflicht, Tieren gegenüber anzuerkennen, sie gütig zu behandeln und das Ahimsa-Prinzip – Gewaltlosigkeit – ihnen gegenüber anzuwenden.
Für Dr. Steiner war es eine allmähliche Entwicklung, ethischer Veganer zu werden, und die Verfeinerung kam im Laufe vieler Jahre.
Was mich zum ethischen Veganismus führte, war ein langer Prozess in meinem Leben. Ich fing schon sehr jung damit an, Tiere einfach zu lieben und ein echtes verwandtschaftliches Gefühl zu ihnen zu haben. Als ich älter wurde, jugendlich wurde, in meinen 20ern war, fing ich an, ernsthafter nachzudenken über den Widerspruch zwischen der Tierliebe einerseits und der Tatsache, dass man sie isst, sie anzieht usw.
Und so hörte ich eines Tages auf, Fleisch zu essen, und ich aß nie wieder welches.
Ich wurde also zuerst Vegetarier. Aber ich dachte noch immer nach über Eier und Milchprodukte und die Tatsache, dass die Produktion und der Konsum dieser Substanzen es erforderlich macht, dass Tiere auf gewisse Weise gesehen und benutzt werden.
Ich entschied, dass das etwas sei, an dem ich nicht länger teilhaben konnte. Ich hörte damals auf, jegliche Tierprodukte zu essen. Und dann dachte ich ein paar Jahre lang immer weiter darüber nach, dass ich, wenn ich die tierischen Produkte nicht esse, überlegen muss, ob ich mich mit ihnen bekleide und andere Dinge tue, bei denen Tiere grundsätzlich als Objekte zur Erfüllung menschlicher Bedürfnisse benutzt werden. In letzter Zeit hat sich das auf Dinge wie Kosmetika, Medikamente und anderes ausgeweitet.
Nach einiger Zeit hatte Dr. Steiner das Gefühl, dass es ihm nicht reichte, einfach nur als ethischer Veganer zu leben. Er entschloss sich, seine Studenten an der Universität Bucknell darüber nachdenken zu lassen, wie die Gesellschaft die Tiere sieht und wie die Tiere die Welt sehen.
Ich halte eine Reihe unterschiedlicher Philosophiekurse und vor etwa 10 Jahren habe ich damit begonnen, Kurse zu halten, die sich ganz spezifisch auf Tiere und die Beziehung zwischen Menschen und Tieren beziehen. Fragen zum Wesen der tierischen Wahrnehmung oder der geistigen oder subjektiven Erfahrung von Tieren und wie diese Erfahrungsarten mit dem moralischen Status von Tieren zusammenhängen.
Dr. Steiner erzählt uns nun, wie die Studenten auf diese Kurse reagierten. Studenten an der Universität sind in einem Alter, wo sie besonders wissbegierig sind. Sie treten bald ins Erwachsenenleben ein und fangen vorher an, bestimmte Überzeugungen und eine bestimmte Weltsicht zu formulieren und aufzustellen. Sie sind ziemlich aufgeschlossen, wenn sie an der Universität sind. Und ich hatte eine überraschende Zahl von Studenten, die sehr positiv, neugierig und besorgt reagiert haben auf die Arbeit, die ich über die Tiere mache.
Ich habe das von jetzigen und früheren Studenten und auch von einer Menge anderer Leute gehört.
Und manche Studenten bleiben ihren Überzeugungen treu.
Als Reaktion auf das wachsende Interesse bot Dr. Steiner sogar noch mehr Kurse an über die Beziehung zwischen Menschen und Tieren und unserer moralischen Verpflichtung gegenüber Tieren.
Ich habe gerade letztes Semester einen Philosphie-Einführungskurs unter dem Titel „Götter, Menschen und Tiere“ gehalten. Es war etwas, das mir interessant schien, das mir interessant schien; zum Teil deshalb, weil ich dabei vor allem keine höheren Semester ansprechen würde, sondern ganz neue Studenten, Erstsemester-Studenten.
Ich war mir nicht wirklich sicher, wie sie reagieren würden; und es passierte Folgendes: Ich dachte, sie würden den Kurs belegen, weil sie etwas lernen wollten über die westliche Vorstellung von Gott – besonders in der christlichen Tradition – und auch über die westliche Auffassung über die Menschen. Am Ende war es so, dass die Studenten sich anscheinend besonders intellektuell im letzten Teil des Kurses engagierten, der von den Ansichten über Tiere handelte. Ich war fasziniert zu sehen, dass diese Studenten sehr wissbegierig sind. Die Diskussionen waren extrem lebhaft. Ich hatte immer ein wenig Hemmungen, meine Ansichten über Tiere, anderen mitzuteilen. Ich habe mich nie als einen Aktivisten oder etwas Ähnliches gesehen. Ich sehe mich als Philosophieprofessor, der für andere Philosophen Bücher über Tiere schreibt. Und ich finde gerade heraus, dass es dort draußen Leute gibt, – dazu gehören auch meine Studenten – die es wirklich faszinierend finden, dass sie nie zuvor über diese Fragen nachgedacht haben; und sie erkennen, dass es sehr wichtige Fragen sind, und sie wollen über sie nachdenken.
Bei unserer Rückkehr hören wir weitere weise Gedanken von Dr. Gary Steiner über den moralischen Status von Tieren. Bitte bleiben Sie dran bei Supreme Master Television.
Man muss zuerst einmal sehen, dass empfindungsfähige Geschöpfe und Hühner wesentlich intelligenter sind, als wir ihnen zubilligen. Sie haben sehr ausgefeilte Sozialsysteme, eine soziale Organisation, und sie können sehr gut erkennen, was passiert. Und wir erweisen ihnen nicht nur keinen Respekt, sondern begehen, denke ich, eine wirkliche Sünde, indem wir sie töten.
Willkommen zurück zu „Die Welt der Tiere: unsere Mitbewohner“. Wir setzen unser Interview fort mit Dr. Gary Steiner, einem John Howard Harris Professor of Philosophy an der Universität, Bucknell, USA und Autor verschiedener wohlüberlegter Bücher. Sein letztes heißt „Animals and the Moral Community: Mental Life, Moral Status, and Kinship“.
In Ihrem neuesten Buch argumentieren Sie, dass Tiere einen moralischen Status verdienen – vergleichbar dem der Menschen. Können Sie uns mehr dazu sagen?
Ja. Die Idee ist: Die westliche philosophische Tradition, die zurückgeht auf die Alten Griechen, hat die Ansicht übernommen, dass Menschen den Tieren grundsätzlich überlegen sind. Und sie haben eine ganze Reihe von Argumenten oder Gründen dafür angeführt.
Einer davon ist, dass Gott oder die Götter die Natur geschaffen haben, um die Menschen zufrieden zu stellen, dass sie Pflanzen usw. geschaffen haben, um der Menschen willen – speziell für uns; was bedeutet, dass wir alles mit ihnen tun können, was wir wollen, und wir müssen uns nicht um die moralischen Folgen kümmern. Ein anderer traditioneller Spruch oder Argument ist, dass die Tiere den Menschen unterlegen sind in Bezug auf ihre kognitiven Fähigkeiten. Und das ist gleichzusetzen mit der Vorstellung, dass die Menschen moralisch überlegen sind und dass wir Tiere benutzen können und die Tiere den Menschen auf moralischer Ebene nicht vergleichbar sind.
Dr. Steiner stellt dieses traditionelle Glaubenssystem infrage, indem er die Gesellschaft bittet, unsere tierischen Mitbewohner aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.
Philosophen argumentieren traditionell, dass die Tiere sich nicht selbst als Individuen unter anderen Individuen sehen können.
Sie können nicht über die Vorstellung nachdenken, dass sie Verpflichtungen oder Rechte oder etwas Ähnliches haben. Und all diese Dinge brachten die Philosophen des Westens traditionell zum Schluss, dass Tiere nicht wirklich irgendeinen moralischen Status haben, sicher keinen, der dem der Menschen vergleichbar wäre. In meiner Arbeit über Tiere habe ich Folgendes erkannt und dafür Gründe vorgebracht: Unterschiede bei den intellektuellen Fähigkeiten und Unterschiede in der Wahrnehmungsfähigkeit haben keinerlei moralische Bedeutung – nicht mehr als sie das zwischen Menschen haben.
Die Tatsache, dass es dort draußen Leute gibt, die klüger sind als ich, bedeutet nicht, dass sie mir moralisch überlegen sind. Wenn man dasselbe Merkmal nimmt, die Tatsache oder die angenommene Tatsache, dass ich irgendwie schlauer bin als meine Katze, Pindar, hat nichts damit zu tun, dass ich das Recht habe, ihn zu benutzen, ihn wie ein Spielzeug zu behandeln, ihn zu besitzen oder etwas in der Art.
Was wichtig ist: Der moralische Status hängt nicht davon ab, wie schlau Sie sind oder wie hoch entwickelt Ihre Wahrnehmungsfähigkeit ist, sondern eher von Ihrer Empfindungsfähigkeit, – also der Fähigkeit, Freude und Schmerz zu empfinden Ihrer Leidensfähigkeit usw.
Und ich denke, dass sind die Fähigkeiten, die mit dem Bewusstsein zusammenhängen. Das ist, denke ich, moralisch entscheidend. Pindars subjektives Leben ist wirklich nicht anders als meines. Ich kann nicht erkennen, wie meine mathematischen Fähigkeiten, das Verfassen von Philosophiebüchern oder die Verwendung der Sprache, wie der Mensch sie benutzt, irgendeine Bedeutung haben für meinen moralischen Status, im Vergleich – sagen wir einmal – zu einer Katze, einem Hund oder einer anderen fühlenden Kreatur.
Dr. Steiner sagt, indem wir anerkennen, dass die Empfindungsfähigkeit an erster Stelle steht, schützen und achten wir immer alles tierische Leben.
Wenn wir uns also einigen könnten, dass die Empfindungsfähigkeit als Kriterium für den moralischen Status wichtiger ist als die kognitiven Fähigkeiten, dann denke ich nicht, dass man sagen kann, mein Leben sei objektiv bedeutungsvoller als Pindars.
Mein Leben ist für mich auf folgende Weise so bedeutungsvoll wie das Leben Pindars:
Sein Leben ist ihm unendlich wichtig und meines ist mir unendlich wichtig.
Von diesem Standpunkt aus, glaube ich, gibt es keine Möglichkeit zu sagen, dass sein Leben mehr Bedeutung hat als meines. Daher sollte sein Leben von einem moralischem Standpunkt aus betrachtet mindestens genauso bedeutsam sein wie meines. Und ich denke, das gilt für jedes Wesen, das fühlt. Meine eigene Ansicht ist, dass Tiere und Menschen, moralisch miteinander zu vergleichen sind; und ich muss hinzufügen, Menschen sind schließlich auch Tiere.
Wie rechtfertigen wir es ethisch, Haustiere als Kameraden zu halten, während wir das Fleisch anderer Tiere verzehren. Wie können wir bewusster leben und essen? Bitte schalten Sie morgen wieder ein zum 2. Teil unserer Sendung, wenn der erkenntnisreiche Dr. Gary Steiner, diese und andere wichtige Fragen beantwortet.
Für weitere Details über Dr. Steiner, besuchen Sie bitte
www.FacStaff.Bucknell.edu/GSteiner Die Bücher von Dr. Steiner sind erhältlich bei
Amazon.com Danke für Ihre Gesellschaft heute bei „Die Welt der Tiere: unsere Mitbewohner“.
Als nächstes folgt „Erleuchtende Unterhaltung“, nach „Bemerkenswerte Nachrichten“, hier auf Supreme Master Television. Mögen wir alle jeden Tag an Weisheit, Gnade und Mitgefühl wachsen.
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Teil 2Ich möchte die Frage wirklich loslösen von dem, was die Leute gerne tun oder dem, was die Leute glauben, in ihrem Leben unterbringen zu können. Ich möchte diese Art Frage abtrennen, von dem, was ich für eine moralische Frage halte, und zwar: Haben wir das Recht?
Sind wir befugt, Tiere zu essen? Und ich möchte ganz, ganz deutlich sagen, dass wir meiner Auffassung nach dieses Recht nicht haben.
Hallo, intelligente Zuschauer, und willkommen zu „Die Welt der Tiere: unsere Mitbewohner“. In unserer heutigen Sendung sehen Sie den 2. Teil unseres Interviews mit Dr. Gary Steiner, einem John Howard Harris-Professor für Philosophiean der Universität Bucknell, USA und Autor, der sich selbst einen „ethischen Veganer“ nennt, was bedeutet, dass er vegan lebt, weil er glaubt, das Tiere empfindsame Wesen sind und wir ihnen gegenüber eine moralische Pflicht haben.
Er hat verschiedene Bücher geschrieben, darunter „Descartes as a Moral Thinker“, „Anthropocentrism and Its Discontents“ und sein jüngstes Werk „Animals and the Moral Community: Mental Life, Moral Status, and Kinship“.
Dr. Steiner erklärt nun, warum er das Wort „moralisch“ benutzt, wenn er die Beziehung zwischen Menschen und Tieren erörtert.
Ich denke, der Grund ist hier wichtig, weil er mehr Gewicht hat, als viele andere Worte, die wir sonst benutzen mögen.
Hier also ein Beispiel: Manchmal denken die Leute, man sollte sich nicht bemühen, grausam zu Tieren zu sein, aber es gibt nichts, das man ihnen wirklich schuldet, hinsichtlich der moralischen Verpflichtungen. Aber ich denke, die Vorstellung von einer moralischen Verpflichtung ist etwas sehr Wichtiges. Zu sagen, wir haben eine moralische Verpflichtung, bedeutet, dass es etwas gibt, das wie eine Backsteinmauer ist, die wir nicht durchbrechen sollen. Und ich denke, sobald wir in der Lage sind, zu sagen, wir haben moralische Verpflichtungen gegenüber Tieren, dann ist das wie eine Art Panzer, den die Tiere tragen dürfen und der bedeutet, dass es Dinge gibt, die wir nie tun dürfen.
Und ich denke, dass die Vorstellung von einer moralischen Verpflichtung genau das ist. Es ist eine sehr starkes Engagement, von dem wir anerkennen müssen, dass wir es haben.
Wenn wir anerkennen, dass Tiere und Menschen wirklich moralisch miteinander zu vergleichen sind, dann müssen wir anerkennen, dass wir dieselben Verpflichtungen haben, ihnen nicht schaden, dürfen, ihnen keine Gewalt antun dürfen und verpflichtet sind, sie ebenso respektvoll zu behandeln wie die Menschen.
Dr. Steiner erklärt, dass Tiere wie Menschen tiefe Gefühle und eine große Liebesfähigkeit haben.
Pindar ist eine gerettete Katze. Ich habe ihn vor ein paar Jahren bekommen. Ich habe wirklich nicht nach einer weiteren Katze gesucht. Ich hatte lange Zeit ein paar Katzen und liebte sie sehr. Und ich hatte, so fühlte ich es, ein sehr enges Band mit ihnen. Eine Verbindung, die ich für etwas halte, was dem Band ähnelt, das viele Menschen mit ihren Kindern haben.
Diese beiden Katzen hatten ein langes Leben bei mir gehabt und sie waren beide kurz vorher an Altersschwäche gestorben; und dann wurde mir diese gerettete Katze irgendwie präsentiert, untergeschoben.
Ich nahm also diese Katze auf und nachdem sie gesund war, kam eine wundervolle Persönlichkeit zum Vorschein. Und er entpuppte sich als ein wirklich, wirklich sanftes und wunderbares Geschöpf. Und ich würde sagen, es ist zwischen uns ein Band der Liebe. Es scheint mir sehr klar, dass Pindar Liebe für mich empfindet. Und es kann sein, dass es dieses Liebesgefühl ist, das ein kleines Kind von zwei, drei oder vier Jahre für seine Eltern hat. Ich denke nicht, dass irgendjemand sagen würde, kleine Menschenkinder seien unfähig zu lieben, auch wenn sie nicht über ihre Liebe nachdenken können. Und ich denke, dass das, was in Pindar vorgeht, etwa so aussieht.
Und ich denke, bei vielen Tieren gibt es alle möglichen Zeichen der Zuneigung und des Respekts, die die Tiere sich gegenseitig zeigen und die sie den Menschen zeigen.
Für viele Leute gibt es einen traurigen Widerspruch in ihrer Beziehung zu Tieren.
Dr. Steiner stellt seine Ansicht zu dieser Ungereimtheit dar.
Es ist eine sehr, sehr beunruhigende Realität, dass es diese Gegensätze und Konflikte im Leben der Menschen gibt. Die Haustier-Industrie ist eine Multi-Milliarden-Industrie in den USA.
Die Leute, die Haustiere haben, lieben sie oft wie Familienmitglieder und sind ziemlich bestürzt, wenn ihren Haustieren schlimme Dinge widerfahren. Und wenn sie es sich finanziell leisten können, geben sie enorme Summen für ihre Haustiere aus, für Leckerlis und Spielzeug und qualitativ hochwertige Nahrung und bemühen sich sehr, ihre Haustiere mit Liebe und Fürsorge zu überschütten.
Es ist besonders auffällig und beunruhigend, dass dieselben Leute oder viele Leute, die ihre Haustiere lieben, bereit sind, bei Hundekämpfen oder Hahnenkämpfen zu wetten und den Tieren gegenüber eine ziemlich starke Missachtung zeigen, indem sie bereit sind, sie Experimenten zu unterziehen, die ziemlich grausam sind.
Wenn wir zurückkehren, erfahren wir von Dr. Gary Steiner mehr über die moralische Verpflichtung der Menschheit den veganen Lebensstil zu ergreifen. Bitte bleiben Sie hier bei Supreme Master Television.
Wir müssen einen Weg finden, klare Leitsätze über das Recht der Tiere zur Sprache zu bringen, nicht von Menschen benutzt zu werden, indem wir deutliche legale und moralische Grundsätze aufstellen, die uns sagen, es ist falsch den Tieren Gewalt oder Schaden zuzufügen.
Willkommen zurück zu „Die Welt der Tiere: unsere Mitbewohner“. Wir setzen unser Interview fort mit Dr. Gary Steiner, einem John Howard Harris-Professor für Philosophie an der Universität Bucknell, USA, Autor und reiner Veganer, der diesen Lebensstil aus ethischen Gründen gewählt hat.
Der Ausdruck kognitive Dissonanz stammt aus der Psychologie und beschreibt einen Zustand, bei dem Angst aufgebaut wird, weil es eine Kluft gibt zwischen dem, was man glaubt, und den tatsächlichen Handlungen. Zuvor hat Dr. Steiner uns das Beispiel gegeben von Menschen, die ihre tierischen Kameraden vergöttern und sie mit Zuneigung überhäufen und gleichzeitig völlig widersprüchlich andere Tiere als bloße Objekte sehen für den Konsum, für Tierversuche oder für die Unterhaltungsindustrie.
Sie sind in der Lage, die Augen vor dem zu verschließen, was wirklich passiert bei der Produktion des Fleisches, das sie essen usw. Und ich denke, da besteht eine Art kognitive Dissonanz.
Sie können sich nicht erlauben, die Realität dessen anzuerkennen, was geschieht. Und außerdem haben sie eine sehr, sehr lange Geschichte von Praktiken, wie dem Fleischessen. Ich habe nicht selten Leute getroffen, die sagten: „Junge, Junge, ich habe gehört, dass es irgendwie grausam ist, wie Kälber aufgezogen werden, wie Hühner aufgezogen werden oder wie Schweine aufgezogen werden. Ich will also nicht wirklich etwas darüber wissen.“
Ich denke, das Einzige, was die Leute dazu bringen kann, diesen Widerspruch oder diese Spannung zu überwinden, ist die Bereitschaft, sich die Fakten anzuschauen und wirklich über die Widersprüchlichkeit ihres Verhaltens nachzudenken. Dieses Nachdenken muss so weit gehen, dass sich unsere Gefühle verändern, so dass ich vielleicht – wenn ich darüber nachdenke, dass die Speise auf meinem Teller im Grunde dasselbe ist wie ich – ein anderes Gefühl bekomme, hinsichtlich des Verzehrs dieser Speise. Nur wenn das geschieht, erkennen die Leute wirklich den Widerspruch und versuchen, ihn aufzulösen.
Was hält Dr. Stein für unsere wichtigste Verpflichtung, um unsere moralischen Pflichten gegenüber Tieren zu erfüllen? Ich denke, dass wir den Tieren gegenüber Verpflichtungen haben. Unsere Verpflichtung ist zuallererst, denke ich, mindestens eine vegane Lebensweise zu ergreifen. Es gibt keine Rechtfertigung dafür, dass wir all dieses schreckliche Leid, wie Massenviehwirtschaft und Tierversuche und all die anderen Dinge, die wir tun, den Tieren zufügen.
Um also zum Ausgangspunkt zurückzukehren: Ich denke, das Wichtigste, das wir haben, ist eine Verpflichtung, den Tieren nicht zu schaden, ihnen gegenüber keine Gewalt anzuwenden. Und der direkteste Weg, diese Verpflichtung zu verstehen, ist Veganer/in zu werden und es zu bleiben.
Vegan zu leben, ist also etwas sehr Wichtiges.
Am 01. Dezember 2009 trat der Vertrag von Lissabon in Kraft und durch den Artikel 13 erkennt die Europäische Union ausdrücklich alle Tiere als fühlende Wesen an. Wir fragten Dr. Steiner nach der Rolle der Regierung bei der Regulierung der Beziehungen zwischen Menschen und Tieren.
Professor Francione von der Universität Rutgers, USA argumentiert, wenn es möglich wäre, dass die Gesetzgebung den Eigentums-Status von Tieren aufhebt, dann wäre das das Wichtigste, was entweder die Regierung, das Recht oder die Gesetzgebung tun könnten. Denn in der anglo-amerikanischen Gesetzestradition, die Jahrhunderte zurückreicht, werden die Tiere als Eigentum eingestuft, es sind Dinge, die wir besitzen; sie sind unsere Habe. Und das befähigt die Leute, alles Mögliche zu tun, denn man kann sein Eigentum zerstören. Es ist vielleicht nicht schlau, das zu tun, es gibt jedoch kein Gesetz, das es verhindert, wenn man es tut.
Und das bedeutet, man kann Tiere aufziehen und sie für den menschlichen Verzehr töten; man kann sie verkaufen, man kann sie benutzen, kann mit ihnen Versuche machen. Wenn es möglich wäre, Tiere rechtlich als Nicht-Eigentum einzustufen, als so etwas wie juristische Personen, dann würde das verhindern, dass die Leute Tiere töten, mit ihnen Versuche machen usw. Es würde die Tiere im Wesentlichen in die Lage versetzen, moralisch den Menschen als vergleichbar betrachtet zu werden; in dem Sinne, dass man etwas, was man einem, Menschen nicht antun kann, auch einem Tier nicht antun darf. Ich denke, das ist das Beste, was entweder die Regierung oder die Gesetzgebung tun könnten, um den Eigentums-Status von Tieren abzuschaffen.
Laut Dr. Steiner muss jeder von uns, wenn ihm unser Planet wirklich am Herzen liegt, die persönliche Verantwortung übernehmen und ein rücksichtsvolleres und bewussteres Leben führen. Alles was wir tun, das den Tieren in der Natur und vielleicht dem Ökosystem Gewalt zufügt, ist etwas, worüber wir sehr, sehr sorgfältig nachdenken müssen.
Jedes Mal, wenn ich etwas kaufe, das eine Verpackung hat oder derartige Dinge oder immer, wenn ich etwas konsumiere, das letztendlich unsere Gewässer oder Feuchtgebiete verseucht, muss ich sehr sorgfältig alles bedenken. Aber der Ausgangspunkt, der Anfang, ist unsere Beziehung zu fühlendem Leben, zu tierischem Leben. Und ich denke, das Erste, was die meisten Leute tun können, ist, Veganer zu werden und strikt vegan zu leben.
Leben Sie vegan! Seien Sie gut zur Umwelt! Retten Sie den Planeten!
Wir danken Dr. Gary Steiner und all jenen, die wie er, nicht nur vegan leben, sondern sich auch noch bemühen, das Bewusstsein der anderen in Bezug auf unsere moralische Pflicht gegenüber unseren tierischen Freunden zu schärfen, und so unzählige ihrer kostbaren Leben retten.
Wir freuen uns darauf, dass der Tag bald kommen möge, an dem alle fühlenden Wesen auf der Erde in Harmonie und Frieden leben.
Für weitere Details über Dr. Steiner, besuchen Sie bitte
www.FacStaff.Bucknell.edu/GSteiner
Die Bücher von Dr. Steiner sind erhältlich bei
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Danke, dass Sie heute bei uns waren bei „Die Welt der Tiere: unsere Mitbewohner“. Als nächstes folgt „Erleuchtende Unterhaltung“, gleich nach „Bemerkenswerte Nachrichten“, hier auf Supreme Master Television. Möge Freude und Zärtlichkeit ihr Herz jeden Tag erfüllen.