Fakten zum Klimawandel – Auswirkungen auf Land & Polarkappen
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1. DÜRRE & WÜSTENBILDUNG
  • Innerhalb von 50 Jahren könnte es zu unumkehrbaren Dürren kommen (dauerhaften Wüstenbildungen), im Südwesten der USA, in Südostasien, im östlichen Südamerika, im westlichen Australien, in Südeuropa, im südlichen und nördlichen Afrika.1
  • Der Prozentsatz der Landfläche der Erde, der von gravierender Dürre betroffen ist, nahm um mehr als das Doppelte zu zwischen den 1970ern und den frühen 2000ern.2
Beispiele aktueller regionaler Dürren:
  • Chinas nördliche Region, in der 10 Meter tiefe Risse auf Feldern auftauchten. Ohne drastische Änderungen bei der Wassernutzung könnte es innerhalb der nächsten zehn Jahre Dutzende Millionen von Klimaflüchtlingen aus China geben.3
  • Nach den historischen Überschwemmungen im Jahr 2009, aufgrund des steigenden Pegelstandes des Amazonas, wurden mehrere Gemeinden in Brasiliens Bundesstaat Amazonas durch Trockenheit von der Außenwelt abgeschnitten und können nicht mehr per Boot, sondern nur noch zu Fuß durch den Wald erreicht werden.4, 5
  • Der Irak, China, der Tschad, Australien, die Mongolei und Afrikas Sahelzone haben neben anderen Ländern im Jahr 2010 unter Dürrebedingungen gelitten.6, 7, 8, 9, 10, 11

2. EXTREME WETTEREREIGNISSE
  • Extreme Wetterereignisse werden noch intensiver und geschehen häufiger.12, 13
Einige der größten Katastrophen aus dem Jahr 2010:
  • Russische Hitzewelle und Brände. Die sommerliche Hitzewelle im Jahre 2010 sowie die verschmutzte Luft über Moskau verdoppelten die Zahl der Todesopfer auf insgesamt 700 Menschen täglich in Moskau.40, 41 Von offizieller Seite der Stadt Moskau wurde berichtet, dass die Sterberate im vergangenen Sommer um 60 % zunahm, als nahezu 11.000 StadtbewohnerInnen ums Leben kamen infolge der Auswirkungen extremen Smogs und der Rekordhöhe der Temperaturen.16
  • Pakistans Überschwemmungen. Großflächige Überflutungen, die schlimmsten in der Geschichte des Landes, forderten etwa 2.000 Todesopfer und mehr als 20 Millionen Verletzte und Obdachlose. Ein Fünftel der Landesfläche stand unter Wasser.17
  • Erdrutsche in China. Landesweite Überschwemmungen und Erdrutsche haben allein im Jahr 2010 zu über 3.100 Toten geführt und zu mehr als 1.000 Vermissten. Überschwemmungen in China haben seit den 1950er Jahren um das Siebenfache zugenommen.18
  • Brasilien war im April und Juni 2010 ebenfalls von extrem schweren Überschwemmungen betroffen, und es gab jedes Mal Hunderte von Todesopfern.19
  • Polen erlitt im Mai 2010 seine schlimmsten Überschwemmungen seit Jahrzehnten.20
  • Waldbrände wüteten in Portugal im Sommer 2010, angefacht durch geringe Feuchtigkeit, starke Winde und Temperaturen, die Rekordhöhen von 40 Grad Celsius erreichten.21
  • Im Tschad und in Nigeria gab es 2010 zuerst Dürren, dann vernichteten Überschwemmungen die geringen Ernten, die nach der Dürre übrig geblieben waren.22
  • Extreme Kälte und Schneestürme trafen 2010 Indien, Nordeuropa, Nordamerika und Südamerika.
  • Zahlreiche Erdbeben und Vulkanaktivitäten erschütterten 2010 Indonesien, Island, die Türkei, Chile, Haiti u. a.
  • Globale Erwärmung kann bei eisbedeckten Vulkanen, wie Islands Eyjafjallajökull, Ausbrüche begünstigen, da der Eisverlust eine Druckentlastung für das heiße Gestein unter der Erdoberfläche bedeutet.23
  • Erdrutsche und Lawinen in hohen Berglagen haben im vergangenen Jahrzehnt aufgrund der globalen Erwärmung zugenommen. Vulkane sind zunehmend in Gefahr, mit riesigen Erdrutschen zu kollabieren, die ganze Städte unter sich begraben könnten.24
  • Von Gletscherseen ausgehende Überschwemmungen nehmen zu, da Anzahl und Größe der Seen wachsen, die durch Gletscherschmelze entstehen.25

3. SCHWUND DER WÄLDER
  • Afrika verzeichnete den zweithöchsten jährlichen Nettoverlust an Waldflächen im Zeitraum 2000-2010. Es schwanden jedes Jahr besorgniserregende 3,4 Millionen Hektar.26
  • Entwaldung ist für etwa 20 % aller Treibhausgasemissionen verantwortlich.27, 28
  • Bäume binden weniger Kohlendioxid, wenn das Klima wärmer wird.29 Die Wälder könnten sogar anfangen, große Mengen an CO2 von Bäumen und vom Boden abzugeben.30, 31, 32 Durch Waldbrände stoßen sie CO2 bereits in großen Mengen aus.33
  • In nordamerikanischen Wäldern breiten sich Borkenkäferplagen mit der globalen Erwärmung aus und verwandeln Wälder in Kohlendioxid-Emitter.34

4. EIS: ARKTISCHE & ANTARKTISCHE ERWÄRMUNG
  • Atmosphärisches Methan in der Arktis hat stark zugenommen, und zwar um 33 % in nur 5 Jahren.35
  • Tauende Permafrostböden in Sibirien geben fünfmal mehr Methan ab als bislang angenommen.36
  • Der dünne unterseeische Permafrostboden der Ostsibirischen arktischen Eisplatte ist ebenfalls instabil und setzt bedeutende Mengen an Methan frei.37
  • Aus der arktischen Tundra entweichen bereits deutlich mehr Methan und Lachgas als bisher geschätzt.38
  • Einige Wissenschaftler bezeichnen die auftauende Arktis als „tickende Zeitbombe“.40, 41, 42
  • Das arktische Meereseis hatte in diesem Sommer (2010) die drittgeringste Ausdehnung seit Beginn der Aufzeichnungen, wobei alle drei größten Schrumpfungen in den letzten vier Jahren verzeichnet wurden. (US National Snow and Ice Data Center [NSIDC], Jahresbericht 2010)39

  • Die derzeitige Erwärmung lässt es unwahrscheinlich erscheinen, dass die Arktis zu ihrem früheren Zustand zurückkehrt.43
  • Im Winter 2009-2010 verursachte die arktische Erwärmung sehr kalte Winde und schweren Schneefall im östlichen Nordamerika und östlichen Eurasien.44, 45, 46, 47
  • Durch die Erwärmung dauert die alljährliche Schmelzperiode für das arktische Meereseis heute 20 Tage länger als vor drei Jahrzehnten, was bedeutet, dass mehr Wärme vom arktischen Meer aufgenommen wird und dies große Auswirkungen hat auf die Meeresökosysteme und das nordamerikanische Klima.48
  • Aufgrund des schwindenden Eises war es Polarforschern erstmals möglich, mit einem kleinen Glasfasersegelboot den Nordpol zu umrunden – ein Kunststück, das noch vor 10 Jahren wegen der zugefrorenen Passagen ohne Eisbrecherschiff unmöglich gewesen wäre.49
  • Die Klimaerwärmung in der Arktis geschieht zweimal so schnell wie an jedem anderen Ort der Erde.50
  • Die Meereseisdecke der Arktis war im Jahr 2007 die dünnste, die je aufgezeichnet wurde, und die Nordwestpassage war erstmalig schiffbar.51 Nur 10 % ist jetzt älteres und dickes Eis, während über 90 % aus neu gebildetem, dünnem Eis besteht.52 Wissenschaftler sagen schon für 2012 oder 2013 einen völlig eisfreien Sommer voraus.53, 54
  • Ohne das schützende Eis zur Reflexion des Sonnenlichts können 90 % der Sonnenhitze ins offene Wasser eindringen und so die globale Erwärmung weiter beschleunigen.55
  • Die beiden weltgrößten Eisplatten, Grönland und Antarktis, schmelzen nun schneller als zuvor, während man noch vor dem Jahr 2000 annahm, sie blieben stabil.56
  • Tatsächlich erlebt Grönland seine schlimmste Eisschmelze und den schlimmsten Gletscherflächenverlust im Zeitraum von mindestens fünf Jahrzehnten.57
  • Gletscher haben kürzlich ihre Bewegungen Richtung Meer verdoppelt oder verdreifacht.58
  • „Eisbeben“, verursacht durch zerbrechende Eisberge, haben sich seit 1993 mehr als verdreifacht.59
  • Der mögliche vollständige Verlust der Eisplatte Grönlands würde zu einem Meeresspiegelanstieg von 7 Metern führen.60
  • Schmelzwasser, welches das Abschmelzen der Grönland-Eisplatte beschleunigt, könnte ihre Auflösung innerhalb von Jahrzehnten bewirken und nicht erst in Jahrhunderten, wie früher vorhergesagt.61
  • Am 5. August 2010 brach ein Viertel von Grönlands Petermann-Gletscher ab, viermal so groß wie die New Yorker Insel Manhattan und der größte Teil, der in nahezu einem halben Jahrhundert abbrach. „Das in dieser Eis-Insel gespeicherte Frischwasser könnte die Flüsse Delaware und Hudson mehr als zwei Jahre lang speisen“, sagte Professor Andreas Muenchow von der University of Delaware.62, 63, 64
  • Auf der antarktischen Halbinsel wurde beobachtet, wie 99 %iges Methangas in bestimmten Gebieten fortwährend an die Wasseroberfläche sprudelt.65
  • Ein im Jahr 2009 veröffentlichter wichtiger Bericht stellte fest, dass besonders die Eisplatten auf der westlichen antarktischen Halbinsel sich in ständig steigendem Tempo zurückbilden, beschleunigt durch sich erwärmende Gewässer unter den Platten.66, 67, 68
  • Im Laufe des Jahres 2008 löste sich die Wilkins-Eisplatte auf der westantarktischen Halbinsel auf.69 Im Jahr 2002 benötigte die große 12.000 Jahre alte Larsen-B-Eisplatte lediglich drei Wochen, um sich ganz aufzulösen.70

5. EIS: GLETSCHER SCHMELZEN
  • Mehr als 46.000 Gletscher und Permafrostgebiete tauen in schnellem Tempo am „dritten Pol“, dem drittgrößten Eisvorrat der Erde nach der Arktis und Antarktis, gelegen auf dem tibetanischen Plateau und dem Himalaja. Bekannt als „Asiens Wasserturm“, könnte der Rückgang dieses regionalen Gletschers 1,5 Milliarden Menschen in 10 Ländern betreffen.71
  • Während Boliviens 18.000 Jahre alter Chacaltaya-Gletscher schon verschwunden ist, könnten andere südamerikanische Anden-Gletscher innerhalb weniger Jahrzehnte auch verschwinden.72, 73
  • Kirgisiens Gletscher bilden sich dreimal so schnell zurück wie noch 1950, nämlich um 50 Meter pro Jahr. 95 % der Gletscher könnten bis Ende des Jahrhunderts verschwunden sein.74
  • Afrikas Kilimandscharo hat 85 % seiner Gletscherdecke seit 1912 verloren und könnte in 20 Jahren vollständig eisfrei sein.75
  • Der US-amerikanische Gletscher-National-Park soll schon im Jahr 2020 gletscherfrei sein, 10 Jahre früher, als bislang vorhergesagt.76
Literatur
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