Professor Barry Brook über die Klimawandelkrise   
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Hallo Natur liebende Freunde und herzlich willkommen zu „Planet Erde: unser liebevolles Zuhause“.
In der heutigen Folge treffen wir auf den australischen Wissenschaftler Professor Barry Brook, der über die Krise der globalen Erwärmung und ihre möglichen Lösungen spricht. Professor Brook ist Vorsitzender der Sir Hubert Wilkins-Stiftung für Klimawandel und er ist der Direktor des Umweltinstituts zur Klimaforschung an der Universtität Adelaide, Australien. Er hat zwei Bücher „Southeast Asian Biodiversity in Crisis“ [Krise der Artenvielfalt in Südostasien] und „Tropical Conservation Biology,“ [Erhalt der tropische Biologie] und 150 Artikel auf seinem Gebiet. veröffentlicht. Ihm wurden zahlreiche Ehrungen zuteil.
Im Jahr 2006 verlieh ihm die Australian Academy of Science die Fenner Medaille, die die 40 wichtigsten australischen Wissenschaftler für ihre Arbeit in Biologie anerkennt. Im Jahr 2007 wurde ihm die H.G. Andrewartha Medal der Königlichen Gesellschaft von Südaustralien für hervorragende Forschungen in einer Disziplin durch einen australischen Wissenschaftler unter 40verlieren. Er erhielt auch den Cosmos Bright Sparks-Preis im Jahr 2007, der die 10 besten jungen australischen Wissenschaftler anerkennt.
Jetzt teilt Professor Brook etwas von seinem profunden Wissen über Eismenge auf unserem Planeten und ihre Beziehung zum Klimawandel mit uns.
Wenn es auf dem Planeten mehr Eis gibt, ist der Planet kälter. Wenn es weniger Eis gibt, ist er wärmer und gerade jetzt verliert der Planet Eis und es geschieht in einem gewaltigen Tempo. Wir verlieren das Eis auf den hohen Bergen, das viele Jahrhunderte in Gletschern eingeschlossen war, wir verlieren das Eis der Antarktis, dem gefrorenen Kontinent der südlichen Erdhalbkugel, und wir verlieren das Eis der Arktis, sowohl des grönländischen Eisschelfes, das eine große Eismasse ist, die auf einer Insel neben Kanada sitzt, als auch des
arktischen Ozeans, der auf natürliche Weise jeden Sommer und Winter schmilzt und wieder friert.
Aber jedes Mal, wenn er jetzt im Sommer schmilzt, bleibt immer weniger zurück. All das ist sehr Besorgnis erregend, denn das Eis in der Antarktis geht verloren. Und eines der jüngsten Ereignisse war das Abbrechen des Wilkins-Eisschelfs auf der antarktischen Halbinsel, was ein Besorgnis erregendes Zeichen ist, denn es wird dadurch weiteres Eis an Land freigesetzt.

Da wir diese Auswirkungen und auch ein zunehmendes Abtauen des Eises in den Bergen sehen, ist das ein Signal, dass sich das Klima weiterhin erwärmt. Es ist auch ein Rückkopplungseffekt, dann wenn das Eis verloren geht, dann kann dieser Teil des Planeten mehr Sonnenlicht aufnehmen, noch mehr Hitze abstrahlen und sich noch schneller erwärmen.

Was geschähe, wenn alles Eis in der Antarktis oder sogar auf unserem Planeten verloren ginge?
Professor Brook zeigt das düstere Szenario für alle Wesen auf der Erde auf, wenn diese Ereignisse stattfinden würden.
Wenn alles Eis in der Antarktis schmölze, würden die Meeresspiegel um bis zu 70 bis 80 m ansteigen. Also würden alle tiefliegenden Gebiete an den Küsten der Welt, die zurzeit für die Städte und die Landwirtschaft genutzt werden, überschwemmt und wir müssten uns zurückziehen. Wir müssten uns ins Landesinnere zurückziehen und das hätte menschliche Kosten, es hätte Kosten bezüglich der Artenvielfalt an der Küste und dramatische Folgen für den Planeten.

Es dauert Millionen Jahre, bis sich genug Eis an Orten wie in Grönland oder in der Antarktis ansammelt, um einen großen Einfluss auf den Meeresspiegel zu haben. Wenn wir jetzt all dieses Eis vernichten und die globalen Temperaturen um fünf, sechs, sieben Grad Celsius ansteigen lassen, dann bekommen wir das Eis nie mehr zurück – zumindest nicht in der riesigen Zeitspanne, die die Menschheit hoffentlich noch auf diesem Planeten ist.
Wir haben dann einen anderen Planeten, einen für die Menschheit weniger angenehmen, weniger bewohnbaren Planeten. Lassen Sie uns diese Zukunft vermeiden.

Im September 2009 erlebten die Stadt Sydney und Ostaustralien einen sehr intensiven Staubsturm, bei dem sich gigantische 5 Millionen Tonnen Staub verteilten. Heftige Buschbrände werden auch zunehmend üblich, da viele Teile des Landes sich ernsten lang andauernden Trockenheiten ausgesetzt sehen.

Australien ist einer der Orte in der Welt, der unter den frühen Auswirkungen des Klimawandels zu leiden scheint. Wir sehen Ereignisse, die, wenn man sie zusammennimmt, ziemlich ungewöhnlich sind; wir haben in den letzten paar Jahren in Südaustralien Hitzewellen erlebt, die in den langjährigen Aufzeichnungen noch nie vorgekommen sind. Es gibt viele Tage, die heißer sind als 40 Grad Celsius.
Im Jahr davor hatten wir in meiner Heimatstadt Adelaide 15 Tage, die wärmer als 35 Grad Celsius waren, was – gemäß der historischen Aufzeichnungen – nur einmal alle 3.000 Jahre passieren sollte. Das sind also ungewöhnliche Ereignisse; und dann hatten wir einen extrem warmen Winter dieses Jahr und wir sehen, dass in den letzten Monaten die Meere des Planeten viel wärmer sind als jemals in der Vergangenheit aufgezeichnet wurde.

Ich denke daher, das zeigt, dass der Planet sich erwärmt und dass die extremeren Ereignisse, die wir sehen, immer üblicher werden. Ich halte das also für die Signale eines Problems, das jetzt noch potenziell beherrschbar ist, und in Zukunft vollständig unbeherrschbar sein könnte, wenn wir es so weiterlaufen lassen.

In manchen Gegenden Australiens ist die Landwirtschaft aufgrund der globalen Erwärmung stark zurückgegangen.
Die Schlimmstfall-Szenarios für etwa das „Murray Darling-Becken“, das die Futterschüssel Australiens ist, sehen bei einem ungemilderten Klimawandelszenario von vier bis sechs Grad Erwärmung vor, dass die landwirtschaftliche Aktivität der Gegend um bis zu 95 % fallen könnte.

Wenn wir zurückkehren spricht Professor Barry Brook über die enormen Folgen, die die Viehzucht auf die globale Erwärmung hat. Bitte bleiben Sie dran bei Supreme Master Television.

Willkommen zurück zu „Planet Erde: unser liebevolles Zuhause“ auf Supreme Master Television. Die heutige Sendung zeigt den Klimawandelexperten Professor Barry Brook der Universität Adelaide, Australien und seine Betrachtungen zur Erwärmung unseres Planeten.

Die früheren bzw. jetzigen Umweltexperten der Weltbank, Dr. Robert Goodland und Jeff Anhang, kommen in ihrem kürzlich im World Watch Magazine veröffentlichten Bericht „Livestock and Climate Change“ zu dem Schluss, dass mehr als 51 % der durch Menschen verursachten globalen Treibhausgasemissionen von der Viehzuchtindustrie stammen. Weltweit ist dieses Gewerbe die führende menschengemachte Ursache des Treibhausgases Methan.

Wir befragten Professor Brook zu seinen Erkenntnissen über Viehzucht und Klimawandel. Die Viehzucht hat ohne Zweifel große Auswirkungen auf die globale Erwärmung. Und sie hat sie auf zwei grundlegende Weisen: eine ist, dass Nutztiere große Mengen Land erfordern; daher ist einer der Hauptfaktoren für den fortgesetzten Kahlschlag der tropischen Regionen jetzt der Druck, die Nutztierherden für die Fleischproduktion auszuweiten.

Die andere Weise, wie die Nutztierhaltung die globale Erwärmung beeinflusst, ist, durch die direkte Freisetzung eines Gases namens Methan aus der Energieherstellung des Wiederkäuers.

Das zusammen mit dem Kohlendioxid, das durch das Abbrennen der tropischen Wälder freigesetzt wird, hat große Auswirkungen auf den Klimawandel.
Im letzten Jahrhundert ist der Planet um fast ein Grad wärmer geworden. Das klingt nicht nach sehr viel, aber wenn man sich bestimmte Gegenden der Erde anschaut, die sich wesentlich stärker erwärmt haben als andere, ist eine dieser Gegenden die sich besonders stark erwärmt haben, das arktische Gebiet.
Und das ist wirklich von grundlegender Bedeutung. Denn da dieses Gebiet sich erwärmt, bedecken jedes Jahr Schnee und Eis für kürzere Zeiträume den Boden; und Gebiete der riesigen Nordpolregion, die einst durchgehend gefroren waren und als Permafrost bekannt sind, beginnen zu schmelzen.
Während das nun schmilzt, beginnt die Vegetation zu verrotten, die einst vor Tausenden von Jahren wuchs und jetzt der Luft und dem Wasser ausgesetzt ist. Und beim Verrotten setzt sie Methan frei. Und das also ist eine Hauptquelle der Methanemissionen und sie nimmt zu; und es gibt ehrliche Befürchtungen in der Gemeinschaft der Klimawissenschaftler, dass diese Art Rückkopplung durch das Klimasystem einen großen Einfluss auf die Methanwerte der Zukunft haben könnten.

Wie ich bereits sagte, als ich über die Nutztierindustrie sprach, ist Methan ein starkes Treibhausgas. Tatsächlich ist Methan auf kurze Sicht gesehen pro Molekül 72 Mal stärker als Kohlendioxid. Wenn man also in Gegenden des Planeten kommt, die auf bereits stattfindenden Klimawandel reagieren, mit dem Ergebnis, dass sie Methan freisetzen, dann ist das bekannt als eine sich verstärkende Rückkopplung. Das macht das ganze Problem noch schlimmer, als es sowieso schon ist, und das ist eine große Sorge. Das hat mit dem Methan zu tun, genau wie das Methan aus der Landwirtschaft mit der fortgesetzt steigenden Temperatur zu tun hat.

Die Verringerung der Kohlendioxidwerte stand lange im Mittelpunkt der Maßnahmen zur Verringerung der globalen Erwärmung. Professor Brook ruft die Welt dazu auf, sich mehr auf die Rolle des Methans bei der globalen Erwärmung zu konzentrieren.

Methan ist auf kurze Sicht gesehen das bedeutendste Treibhausgas; Kohlendioxid ist das wichtigste Treibhausgas auf lange Sicht gesehen.
Also nur eines der Problem zu lösen, löst das Problem nicht; aber eines davon zu ignorieren, ist potenziell wirklich problematisch.
Und ich denke, es geht zu weit, wenn man sich jetzt nur auf eine Richtung versteift – auf Kohlendioxid allein – und dem Methanproblem keine Aufmerksamkeit beimisst. Wir müssen wirklich beides tun.

Auf lange Sicht gesehen, wenn wir ernsthaft die schlimmsten Klimawandelfolgen vermeiden wollen, müssen wir aus unserem Energievorrat den Kohlenstoff entfernen – vor allem von der Kohle, dem Öl und dem Gas wegkommen.
Es gibt aber viele kurzfristige Schritte, die wir unternehmen können, die dazu beitragen, dass der Planet in den nächsten paar Jahrzehnten abkühlt und wir potenziell einige der schlimmsten
Folgen aus der Rückkopplung vermeiden können, wie die, von denen ich sprach – abtauender Permafrost, Freisetzung von Methan und die dadurch hervorgerufene Verstärkung des Ursprungseffekts, den die Leute durch die Verbrennung fossiler Treibstoffe erzielten.

In ihrer Abhandlung ziehen Dr. Goodland und Jeff Anhang den Schluss, dass die schnellste und effektivste Lösung des Klimawandels für die Menschheit ein schneller Wechsel zu einer Ernährung ist, die frei ist von tierischen Produkten.
Professor Brooks sieht auch, dass die Ernährung ein wichtiger Teil der Maßnahmen im Kampf gegen die globale Erwärmung ist.
Wir können auch andere Schritte unternehmen, z.B. unsere Kost verändern. Diejenigen von Ihnen, die Veganer sind und sich entschlossen haben, tierische Produkte komplett zu vermeiden, Sie haben schon einen großen Schritt zur Verringerung Ihres Fußabdrucks – in Bezug auf die Verringerung des CO2-Austoßes – gemacht.
Ich denke, wenn man einen gesunden Lebensstil fördert, einen, der eine ausgewogene Mischung verschiedener Nahrungsprodukte enthält, der wegen seines Kohlenstoffanteils und auch wegen seiner Folgen für die Artenvielfalt bedacht werden kann, dann spielt das eine wertvolle Rolle bei der Verringerung unseres Einflusses auf die Erwärmung.

Wir danken Professor Barry Brook, dass er sich zur drängenden Klimakrise unseres Planeten äußert und zu den Möglichkeiten, wie wir alle helfen können, die globale Erwärmung zu drosseln. Wir wünschen ihm das Beste für seine künftigen Klimawandelforschungen.

Weitere Informationen über Professor Barry Brook finden Sie auf BraveNewClimate.com,
„Tropical Conservation Biology“ ist erhältlich bei www.Wiley.com,
„Southeast Asian Biodiversity in Crisis“ ist erhältlich bei www.Cambridge.org

Intelligente Zuschauer, danke dass Sie zugeschaut haben bei „Planet Erde: unser liebevolles Zuhause“. Als nächstes sehen Sie „Erleuchtende Unterhaltung“, nach „Bemerkenswerte Nachrichten“. Wenden wir uns alle schnell der biologisch veganen Kost zu, damit unser Erde schnell abkühlt und allen Wesen eine leuchtende Zukunft garantiert.

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