Geschätzte Zuschauer, willkommen heute zu „Die Welt der Tiere: unsere Mitbewohner“, wo wir Ihnen den Fotografen Bryant Austin aus den USA vorstellen, der die ersten lebensgroßen Fotografien von Walen der Welt produziert hat.
Seit dem Tag der Weltmeere, am 8. Juni, bis zum 8. September 2010 wird seine Sammlung von Walfotos auf den Lofoten in Norwegen ausgestellt. Herr Austin hofft, dass diese Nahaufnahmen dazu beitragen, dass die Empfindungen der Menschen in Bezug auf diese Meeresriesen sich speziell in den Walfangnationen ändern und so schließlich zu einem totalen Verbot des Walfangs auf der ganzen Welt führt.
Die Regisseurin Kate Miller hat einen Dokumentarfilm mit dem Titel: „Ein Kurzfilm: im Auge des Wals“ über das lobenswerte Projekt von Bryant Austins produziert.
Ich war den Großteil meines Lebens ein Künstler, der viele Medien versucht hat, aber die Fotografie fängt eine Wirklichkeit ein, die jenseits unserer Vorstellung liegt - was die Natur seit Hunderten von Millionen Jahren auf diesem Planeten erschafft. Es liegt so vieles jenseits unserer Vorstellung und die Kamera kann das nur dokumentieren, ohne dass dieser Filter im Weg ist. Und ich denke, es ist wundersamer als unsere eigene Fantasie, daher hilft uns die Fotografie dabei. Mein derzeitiges Projekt ist die Herstellung lebensgroßer Fotografien von Walen in hoher Auflösung, die in den Walfangnationen ausgestellt werden. Ich arbeite in etwa 1,5 m Entfernung mit ihnen.
Es geschieht alles nach ihren Bedingungen und es sind seltene Treffen und Umstände. Es dauert Monate, das zu erreichen. Ich schnorchele meist mit den Walen und das findet meist an der Oberfläche statt. Es kommt nur selten vor, dass ich einen Wal mit außergewöhnlichem Verhalten treffe und tauchen kann.
Wenn ich einen freundlichen oder neugierigen, akzeptierenden Wal finde, dann kann ich diese dritte Dimension der Tiefe betreten und mit ihm arbeiten. Ich habe es erst zweimal gemacht und es ist unglaublich.
Man fängt an zu fühlen … wenn man einmal die Meeresoberfläche verloren hat und diese dritte Dimension der Tiefe betreten hat, fühlt man sich wirklich wie im Weltraum und man schwebt mit dem 50-Tonnen Tier, dass sich um einen dreht und einen anschaut. Es ist eine wirklich unglaubliche Art von Tanz in drei Dimensionen.
Auf all seinen Reisen zum Meer wird Bryant Austin von seiner Exkursions-Assistentin Diana Hay begleitet, die uns nun ihre Gedanken über die wunderbaren Wale mitteilt.
„Die Begegnung mit Walen ist etwas ganz Besonderes. Eines der Dinge, die ich die ganze Zeit nicht fassen konnte, war, wie groß sie sind. Sie sind wirklich, wirklich groß. Man sieht sie im Wasser und sie sind in einiger Entfernung und man sagt: ,Oh, sie sind groß.‘ Und dann kommen sie näher und man sagt: ,Oh, sie sind wirklich groß.‘“
Dr. Roger Payne, einer der ersten Biologen, der die Soziobiologie von Walen studierte, spricht über das Phänomen, das man die 3-m-Schwelle nennt, und davon, dass die Leute gerne Wale im Wasser sehen; wenn sie aber näher als 3 m kommen, ist das zu überwältigend.
Irgendetwas in ihrer Präsenz ist einfach zu überwältigend. Wenn Sie mit den Walen im Wasser sind, kommen sie wirklich zu Ihnen streifen an Ihnen vorbei oder berühren Sie?
Ich habe mal einen kleineren Wal vor mir beobachtet und fühlte eine zarte Berührung im Rücken, und ich drehte mich um und befand mich Auge in Auge mit einem weiblichen Buckelwal von 50 Tonnen, der hinter mir war. Sie ist größer als ein Schulbus und streckte ihre 4,5 m lange Brustflosse aus, die Ihrem Arm entspricht, um mit mir Kontakt aufzunehmen, mich zu berühren und mich wissen zu lassen, dass sie hinter mir war, dass ich versehentlich zwischen ihr und ihrem Kalb war.
Ich trieb nur so, sie schwammen um mich herum und das Kalb schwamm vor mir, daher war ich zwischen ihnen. Und das hat mich so getroffen, ich war dem Auge eines Wals so nah, weniger als 3 m. Ich war ihr so nah und der Ausdruck in ihrem Auge war so ruhig und aufmerksam. Sie war gar kein Wal mehr für mich, sie war einfach bewusst, sehr bewusst.
Und das war ein lebensverändernder Moment und führte mich zu der Arbeit, die ich jetzt tue.
Und welche anderen berührenden Geschichten oder Erfahrungen haben Sie?
Ich ging ins Wasser, um eine Walmutter zu fotografieren. Und ich fotografierte die Mutter unter mir, sie war etwa 3 m unter mir und schaute herauf zu mir; und während sie heraufschaute, erweiterte sich ihr Auge irgendwie; ich bemerkte das und als das geschah spürte ich eine Präsenz in meinem Rücken. Ich trieb auf der Oberfläche und ihr Kalb schwamm direkt hinter mich und legte seinen Kopf auf meinen Rücken. Und es legte seine Brustflosse sanft um meinen Körper und hielt mich. Es wickelte sie um mich und wir trieben zusammen, bewegungslos, während ich durch meinen Schnorchel atmete und es durch sein Blasloch atmete. Und ich wollte mich nicht bewegen, ich wollte es nicht erschrecken, denn es kann passieren, dass sie einen versehentlich verletzen, sie sind so groß und so stark. Und meine Freundin, meine Assistentin, war mit mir im Wasser und zog mich sanft zur Seite. Das war eines dieser merkwürdigen Zusammentreffen von Ereignissen, das ich bis heute nicht vergessen habe.
Wenn wir zurückkehren, erörtert Bryant Austin den Walschutz und die Erhaltung der Wale. Bitte bleiben Sie bei Supreme Master Television.
Willkommen zurück zu „Die Welt der Tiere: unsere Mitbewohner“ hier auf Supreme Master Television, wo wir über Bryant Austin und seine erstaunlichen lebensgroßen Walfotos berichten, die jetzt auf den Lofoten in Norwegen bis 8. September ausgestellt werden.
Diese Fotos spiegeln Herrn Austins Hoffnung wider, die Leute dazu zu inspirieren, die schrumpfenden Walpopulationen zu retten.
Wie ist das Familienleben für Wale? Können wir z. B. ein wenig über den Umgang zwischen Eltern und Kindern und der Wal-Gemeinschaften untereinander sprechen.
Walgemeinschaften, die Soziobiologie der Wale wird erst seit 40 Jahren studiert, daher gibt es noch sehr vieles, das nicht bekannt ist. Ich mag ganz besonders gerne Pottwale und sie sind den Elefanten sehr ähnlich, insofern als sie matriarchalisch sind. Die Mutter führt also die Gruppe, die Familie, an und sie entwickeln sich sehr langsam; das Junge bleibt bei der Mutter, bis es 11 Jahre alt ist. Dann macht es sich schließlich selbstständig und bildet Junggesellengruppen mit anderen Männchen, schließlich werden Männchen zu Einzelgängern. Sie können bis zu 80 Jahre alt werden, sie sind uns sehr ähnlich, aber es sind Wassertiere und es ist noch immer ein Geheimnis.
Es ist auch interessant zu bemerken, dass die Reisegeschwindigkeit von Walen von ihrer Stellung in der Familie abhängt. Beobachter an der Hervey Bay, Australien, fanden heraus, dass Gruppen von älteren, jugendlichen Buckelwalen die Ostküste der australischen Küste jedes Jahr früher passieren als die ausgewachsenen Männchen, kurz darauf kommen die Mütter mit den Kälbern auf dem Weg in ihre Futtergründe im antarktischen Meer.
Und was die Wanderung zurück in den Norden angeht sind Blauwale dafür bekannt, dass sie die älteren und schwangeren Wale zuerst losschicken, während die Walväter mit den älteren Jugendlichen zurückbleiben, bis die bereit sind loszuziehen.
Wir baten Bryant Austin darum, mehr über seine Lieblingswalart und seinen Umgang mit ihr zu sprechen.
Ich liebe sie alle, aber speziell der Pottwal besitzt das größte Gehirn, das je auf unserem Planeten existiert hat. Es kann sieben Mal so groß sein wie unseres, 9,5 Kilo. Und der Pottwal existiert seit 20 Millionen Jahren. seit 20 Millionen Jahren. Das ist eine sehr lange Zeit, verglichen mit unserer Ankunft, die vor 200.000 Jahren war. Und es sind komplexe soziale Tiere, deren Verständigung und soziale Biologie wir noch nicht verstehen. Und ich war ihnen näher als wir beide es sind, Auge an Auge. Es war so, dass sie den vorderen Teil ihres Kopfes gegen meinen Körper pressten und mich akustisch abgescannt haben, wo sie mein schlagendes Herz in meinem Körper sehen können; und dann legten sie sich auf die Seite und bewegten sich nach vorne, so dass ihr Auge mein Auge traf. Und da ist etwas; und der Gedanke, nie zu wissen, was da ist und es in diesem Jahrhundert zu verlieren, ist entsetzlich. Es ist eines meiner Motive, die ganze Welt daran teilhaben zu lassen.
Was geschieht mit den Walpopulationen weltweit? Werden sie kleiner?
Manche werden kleiner, manche stehen kurz vor der Ausrottung und könnten in diesem Jahrhundert zum ersten Mal in der bekannten Menschheitsgeschichte verschwinden. Andere sind stabil, sehen sich aber vielen Unsicherheiten durch den Klimawandel gegenüber, da der Fischerei im nächsten Jahrzehnt zusammenbrechen wird. Es muss noch viel abgewartet werden, wir wissen vieles nicht, was passiert.
Der Walfang ist die Hauptursache dafür, dass wir so wenige Wale haben. In der Mitte des letzten Jahrhunderts, im Laufe von vielleicht zwei Menschengenerationen haben wir die meisten großen Walarten etwa auf 20 bis 2 Prozent ihrer ursprünglichen Population dezimiert; es sind also nur sehr wenige übrig und diese wenigen stehen nun sogar noch schwierigeren Problemen gegenüber, die ihre Umwelt bedrohen.
Wenn man sich den Grauwal anschaut, den Grauwal des westlichen Nordpazifik, der durch Japan und Russland schwimmt; es gibt nur noch 100 von ihnen und sie werden vielleicht aussterben. Der Grauwal ist eines der ältesten Lebewesen das heute noch lebt. Die Population könnte in diesem Jahrhundert leicht aussterben.
Ein erschütterndes Ereignis, das manchmal zu sehen ist, ist wenn Wale manchmal absichtlich stranden. Aus welchem Grund greifen sie zu solch drastischen Maßnahmen?
Wir fragten Herrn Austin nach seiner Meinung. Das wurde während unserer ganzen dokumentierten Geschichte beobachtet und es gibt dafür viele Gründe. In der heutigen Zeit sieht man Wale, die stranden, aufgrund der tödlichen Geräuschverschmutzung durch Marine-Echolote, die so stark sind, dass sie Gehirnblutungen erleiden und durch ihre Augen bluten. Sie sind in solch großer Not, dass sie einfach stranden und sterben. Es gibt auch andere Gründe, die wir nicht wirklich verstehen.
Wie Bryant Austin erklärt, liegt es an uns, die Wale für die nächsten Generationen zu retten. Wir sind die letzte Generation, die jemals in der Lage sein wird, sicherzustellen, dass die Wale noch viele Tausende von Jahren da sein werden. Keine zukünftige Generation wird diese Gelegenheit mehr haben und es geht wirklich darum, dass das, was wir jetzt tun, garantiert, ob es sie weiter hier gibt.
Viele können in diesem Jahrhundert zum ersten Mal in der dokumentierten Menschheitsgeschichte aussterben, wenn nicht mehr getan wird. Es ist daher wirklich meine Hoffnung, dass wir unsere Mission in vollem Umfang ausfüllen. und die Wale in unseren kollektiven Verstand holen und garantieren, dass sie für viele weitere tausend Jahre ein Teil unseres Lebens sind.
Wir danken Ihnen, Herr Bryant Austin, dass Sie sich die Zeit genommen haben, mit uns über Ihre einzigartige Walfotografie zu sprechen. Die Bilder, die Sie aufgenommen haben, sind erhebend und schön.
Weitere Informationen über Bryant Austin und seine, lebensgroßen Walportraits finden Sie unter www.StudioCosmos.com oder www.MMCTA.org
Um „A Short Film: In the Eye of the Whale“ zu sehen, besuchen Sie bitte Vimeo.com/7173679
Bitte schalten Sie morgen ein zu „Die Welt der Tiere: unsere Mitbewohner“ zum zweiten und letzten Teil dieser Reihe. Danke, freundliche Zuschauer, dass Sie heute zugeschaut haben.
Als Nächstes kommt „Erleuchtende Unterhaltung“, nach „Bemerkenswerte Nachrichten“. Mögen Tiere weiterhin unsere Ozeane mit ihrer prachtvollen liebevollen Präsenz erfüllen.