Willkommen, liebenswürdige Zuschauer. Heute
besuchen wir das Bahá’í-Gotteshaus für den nordamerikanischen Kontinent in
Wilmette, Illinois, USA, um Ihnen den Bahá’í- Glauben und seinen prophetischen
Stifter, den erleuchteten Meister Bahá’u’lláh, vorzustellen. Es gibt Millionen Bahá’ís,
die auf allen sechs Kontinenten leben. Herr Glen Fullmer ist der Direktor des Kommunikationsbüros für das
US-amerikanische Bahá’í-Nationalzentrum. Das Gebäude, in dem wir uns jetzt
befinden, ist eines von nur sieben Bahá’í-Gotteshäusern
auf der ganzen Welt. Es ist also ein sehr einzigartiges Gebäude. Und diese
sieben gelten als kontinentale Gotteshäuser. Dieses hier ist das Bahá’í-Gotteshaus für den
nordamerikanischen Kontinent. Es ist also für ganz Nordamerika. Dann haben wir
noch ein Gebetshaus in Panama. Es ist
eines im Bau in Chile in Südamerika. Es gibt eines in Deutschland, eines in
Indien, eines in Australien, eines in Uganda. Im Grunde also eines auf jedem
Kontinent der Welt.
Herr Fullmer sprach mit uns freundlichweise über
den Ursprung des Bahá’í-Glaubens.
Der Bahá’í-Glaube
wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts im heutigen Iran geboren. Zu jener Zeit
wurde es Persien genannt. Es war das persische Kaiserreich. Und er wurde durch einen
Mann gestiftet, sein Name war Mirza
Hussein Al und er stammte aus einer wohl- habenden Familie im
Iran. Sein Vater war ein Minister am Hof des Schahs zu jener Zeit. Als er in
seinen Zwanzigern war, kehrte er seinem Leben des Wohlstands und der
Privilegien den Rücken und widmete sich dem Dienst an den Armen. Und in seinen
späten Zwanzigern verkündete er, dass er ein Botschafter Gottes sei, dass er gekommen
sei, der Menschheit eine Botschaft Gottes an jenem Tag zu überbringen. Und er
nahm den Titel Bahá’u’lláh an, was auf Arabisch „Herrlichkeit Gottes“ heißt.
Danke. Erklären Sie bitte die drei grundlegenden Bahá’i-Lehren,
die Einheit Gottes, die Einheit der Religion und die Einheit der Menschheit. Und
was bedeutet das?
Das ist eine sehr kurzgefasste Erklärungsweise für
den Bahá’í-Glauben, einfach durch die
Idee der drei Einheiten der Einheit Gottes, der Einheit der Religion und der
Einheit der Menschheit. Wir glauben an einen allmächtigen, allliebenden Schöpfer,
der die Menschheit geschaffen hat und göttliche Lehrer sendet, um uns zu führen
und zu unterrichten. Und das führt zu diesem Konzept der Einheit der Religion, dass
es im Grunde nur eine Religion gibt und die verschiedenen Religionen, die wir
kennen, können als Kapitel in der Entfaltung dieser einen Religion betrachtet
werden. Und diese Idee der Einheit der Menschheit: Ich meine, dass wir ganz
klar eine menschliche Rasse sind und dass all unsere Unterschiede - seien sie
nun in der Rasse, der Kultur, der Volkszugehörigkeit, der Klasse, im Bildungsniveau
begründet - nur Dinge sind, die der menschlichen Welt eine wunderbare Vielfalt
geben. Bahá’u’lláh sagte, dass wir im Grunde den Punkt erreicht haben, an dem
die Einheit der Menschheit wirklich begründet werden kann. Er sagte, dass die
Erde nur ein Land ist, und die Menschheit seine Bürger. Es war also Bahá’u’lláhs vision, dass wir als
menschliche Rasse bereit sind, unsere Einheit auf der planetaren Ebene zu
begründen.
Wie sieht
beim Besuch der Bahá’í-Gotteshäuser ein Gebetsgottesdienst eigentlich aus?
Wir haben keine Priesterschaft. Also gibt es keine
Predigten, wir haben keine Rituale. Wenn wir in einen Bahá’i-Trempel kommen, erleben wir gewöhnlich, zumindest einmal am
Tag, einen Gebetsgottesdienst. Und die Vorleser beim Gebetsgottesdienst sind
Gemeindemitglieder. Es können Kinder, Frauen, Männer sein - irgendjemand, der
sich freiwillig meldet und vortragen möchte. Und das Einzige, was man hört, ist
der Vortrag des heiligen Wort Gottes. Und das kann aus der Bibel sein, aus dem
Koran, aus den Schriften der Bahá’í, aber
es gibt keine andere Art der Predigt oder des Vortrags. Es ist nur das Wort
Gottes.
Einzigartig für den Bahá’í-Glauben ist das
Verwaltungssystem, durch das sich die Bahá’í-Welt selbst organisiert und die
Anliegen der Gemeinschaft thematisiert.
Wir haben keine Geistlichkeit. Und wir
organisieren uns selbst durch das, was wir eine Verwaltungsordnung nennen, die
sich auf die gewählten Versammlungen gründet. In jeder Stadt und Kleinstadt auf
der Welt, wo mindestens neun Bahá’ís leben, können sie eine örtliche spirituelle Versammlung
bilden. Und wenn es dort mehr als neun gibt, dann halten sie eine Wahl ab. Und
der Vorgang der Bahá’í-Wahlen ist
wirklich sehr spirituell und sehr
einzigartig. Denn wenn man sich vorstellt, Wahlen zu haben, ohne Kandidaten, ohne
Nominierungen, ohne irgendeine Art Wahlkampagne, ohne irgendeine Art der
Selbstwerbung. Es ist eine sehr spirituelle Atmosphäre, in der die Gemeinschaft
zusammenkommt. Und jedes Jahr wählen wir diese Versammlungen wieder, eigentlich
im April, in einer heiligen Periode, die Ridyan heißt. Die örtliche Bahá’í- Gemeinde kommt zusammen und in einer sehr andächtigen Atmosphäre schreibt
jeder Einzelne einfach die Namen der neun Personen in der Gemeinde auf. Sie
haben also die vollständige Freiheit, jeden zu wählen, den sie wollen. Die neun
Leute, von denen sie glauben, dass sie die Eigenschaften der Reife, eine
Haltung der Dienstbarkeit und all solche Qualitäten haben, die wir suchen. Dann
werden sie ausgezählt und derjenige mit den meisten Stimmen wird in die lokale Versammlung
aufgenommen. Und derselbe Vorgang findet auf nationaler Ebene statt.
Statt Wahlen abzuhalten, die auf Wettbewerb und
Macht aufbauen, wenden die Bahá’ís erfolgreich spirituelle
Prinzipien in ihrem Verwaltungssystem an.
Wir haben also etwa 180 nationale spirituelle Versammlungen
auf der ganzen Welt. Und dann wählen diese nationalen Versammlungen auf
dieselbe Weise unseren internationalen Dachverband - das so genannte Universale
Haus der Gerechtigkeit, das auch aus 9 Mitgliedern besteht - und er hat seinen
Sitz im Bahá’í- Welt-Zentrum in Haifa. Dort ist das Welt-Zentrum ansässig. Und es ist
daher ein unglaubliches System, das die ganze Welt in einer administrativen Ordnung
vereint, das Fällen von Entscheidungen dezentralisiert und der Basis überlässt,
die Macht der Entscheidungsfindung direkt den Gemeinden gibt, uns aber auch
erlaubt, die Dinge auf globaler Ebene zu koordinieren. Das ist also ein
großartiges Beispiel dafür, wie man eine Welt-Einheit haben kann und dennoch
die vollständige Freiheit und die Entscheidungsfindung an der Basis.
Die Bahá’ís zeigen auch beispielhafte menschliche Werte
in anderen Bereichen der Gesellschaft, z. B. in der Bildung. Sie stellen oft
ihre Zeit freiwillig in den Dienst der Gemeinde und stellen humanitäre Hilfe zur
Verfügung. Das Bahá’í-Weltzentrum in Haifa, Israel, ist ein Treffpunkt und ein
Ort für ehrenamtlich arbeitende Bahá’ís aus allen Ländern.
Ich denke, dass eines der Highlights meines Lebens
als Bahá’í wahrscheinlich die Dienstzeit im Bahá’í-Weltzentrum in Haifa war. Und das ist etwas, das man fördern sollte, damit jeder
die Möglichkeit hat, in unserem Weltzentrum arbeiten zu können; dort ist auch Bahá'u'lláh begraben. Unser heiligster Schrein befindet sich also dort,
ebenso wie der Sitz des Universalen Hauses der Gerechtigkeit - unser
internationaler Dachverband. Es gibt dort sieben- oder achthundert Bahá’is aus aller Welt, die eine freiwillige Dienstzeit ableisten. Dienstzeit
ableisten. Man kann dort ein Jahr bleiben oder zwei Jahre oder manche bleiben dort
viel länger. Und es ist fast wie der Himmel auf Erden irgendwie; ich meine, es
ist so schön, wenn man die Fotos der Bahá’í-Schreine in Haifa und in Acca sieht, das auf der anderen Seite der Bucht liegt, und
der Gärten und… und dieses Zusammengehörigkeitserlebnis mit den Menschen, die
aus der ganzen Welt kommen, um hier zu dienen.
Wir legen großen Wert auf die Erziehung im Bahá’í-Glauben, auf das Konzept, dass man für die Menschheit arbeiten kann und dass man
der Menscheit dienen kann, indem man einen Beruf erlernt und dient. Man findet Bahá’ís, die üblicherweise entweder nach der Oberschule oder während des Studiums ein
Jahr frei nehmen und nach Afrika oder Südamerika reisen oder direkt hier in den
Vereinigten Staaten bleiben und einfach in eine Gemeinde gehen und ein Jahr
Dienst leisten. Das ist dann etwas, wozu wir unsere jungen Leute ermutigen,
damit sie diesen Geist der Dienstbarkeit erhalten.
Die Bahá’ís, die wir kennenlernten, berichteten
uns, weshalb der Bahá’í-Glaube für sie so besonders ist und sie so anspricht.
Ich glaube an Bahá’u’lláh. Bahá’u’lláh ist der Prophet und Begründer der Bahá’i-Glaubens. Und er brachte ein paar Lehren, die die Menschen dieser Zeit anleiten. Daher
denke ich, dass das das Besondere ist, denn die Lehren sind nur eine
Wiederholung von Gottes ewigen Lehren, die in der Vergangenheit durch
zahlreiche Lehrer überliefert worden sind Aber sie sind für die heutige Zeit
genau richtig.
Ich denke, das wirklich Besondere an den Schriften
von Bahá’u’lláh ist, dass sie so umfassend
sind. Dass
jeder darin etwas für sich findet. Menschen, die Poesie mögen, finden inspirierende
Werke, Leute, die nach Antworten auf ihre eigenen spirituellen Fragen suchen, finden
sie - ganz besonders die Antworten auf Fragen. Ich denke, das ist das Wichtige.
Der Bahá’í-Kalender hat 19 Monate und jeder Monat ist nach einer Eigenschaft
benannt. Und es gibt tatsächlich einen Monat, der „Fragen” heißt; Fragen sind
etwas Gutes im Bahá’í-Glauben.
Für mich ist es etwas Wunderbares, ein Bahá’í zu sein, denn es fühlt sich so an, als hätte
ich eine globale Familie. Und
ganz gleich, wohin man geht, man findet Leute, bei denen man, wenn man sie
braucht, sofort das Gefühl hat, dass man schon immer mit ihnen befreundet ist
und sie zur Familie gehören. Und wenn man diese Erfahrung macht mit Menschen, die
vollständig anders sind als man selbst, was die Rasse angeht, der kulturelle Hintergrund,
ihr wirtschaftliches Ansehen, ihre soziale Klasse, dass man sie kennenlernt und
ein Einssein erlebt… Man kann in eine Bahá’í
Gemeinde in Zentralamerika oder
in Afrika kommen und fühlt sich zuhause. Diese Art der Weltbürgerschaft in der Bahá’í-Gemeinschaft, die sieht man wirklich in der Praxis.
Wir Bahá’ís glauben, dass unsere Erfahrungen in dieser
Welt uns auf die nächste Welt vorbereiten. Und die nächste Welt ist eine Welt der
spirituellen Existenz. Es ist daher unser Zweck in dieser Welt, unsere
spirituellen Fähigkeiten zu entwickeln. Und Bahá’u’lláh erklärt es so, indem er von einem Baby spricht,
das im Mutterleib heranwächst. Bei diesem Baby entwickeln sich Augen und Ohren
und Geschmacksknospen, all diese Fähigkeiten, die es im Mutterleib nicht
wirklich braucht. Aber wir wissen, wenn das Kind ohne diese Fähigkeiten in
dieses Leben geboren wird, dass es ein schweres Leben hat. Auf gleiche Weise
ist diese Welt spirituell gesehen für uns der Mutterleib und wir müssen
Mitgefühl, Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit und all diese wunderbaren spirituellen
Eigenschaften entwickeln, die uns in der nächsten Welt von Nutzen sind.
Edle Zuschauer, danke fürs Zuschauen heute bei Eine
Reise durch das Reich der Schönheit. Bitte schalten Sie nächsten Sonntag, den
14. November, wieder ein zum zweiten und letzten Teil unserer Sendung über den Bahá’í-Glauben.
Als Nächstes sehen Sie Unsere edle Herkunft, nach Bemerkenswerte Nachrichten hier
auf Supreme Master Television. Mögen Sie mit innerer Harmonie und Glück
gesegnet sein.
Teil 2
Willkommen, liebe Zuschauer. Heute setzen wir unseren Besuch im Bahá’í-Gotteshaus
für den nordamerikanischen Kontinent in Wilmette, Illinois, USA fort, wo wir
mit verschiedenen liebenswürdigen Bahá’ís über ihren Glauben sprachen.
Bahá’u’lláh, ein erleuchteter Meister und der
Prophet des Bahá’í-Glaubens, verkündete, dass die Zeit für die Vereinigung der Menschheit
zu einer globalen Gesellschaft gekommen sei. Er enthüllte neue Gesetze und
Lehren für eine vereinigte Zivilisation. Heute setzen sich die Bahá’ís für
soziale Belange ein, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Wir werben, seit die Religion gestiftet wurde, sehr
aktiv für unsere Hauptgrundsätze, die wirklich Auswirkungen auf die Gesellschaft
haben. Herr Glen Fullmer ist Direktor für Öffentlichkeitsarbeit des
US-amerikanischen Bahá’í-Nationalzentrums.
Die Vision des Bahá’í-Glaubens ist, dass wir sehr
kurz davor sind, eine Weltordnung der Gerechtigkeit, des Friedens und der
Einheit für alle zu etablieren. Aber um das zu erreichen, müssen im
menschlichen Geist ein paar Dinge verändert werden. Wir müssen Gleichheit
zwischen Männern und Frauen erreichen. Das ist eines der Haupt-Prinzipien des
Glaubens. Wir können keinen Weltfrieden und keine vereinte Menschheit haben,
wenn wir keine Gleichheit zwischen Männern und Frauen erlangen können. Wir
arbeiten daher auf diplomatischer Ebene. Wir haben ein Büro in Washington, DC. Wir haben Repräsentanten, die bei den Vereinten
Nationen arbeiten. Wir arbeiten mit anderen Nicht-Regierungsorganisationen
daran, den Status von Frauen zu fördern. Ein Beispiel dafür ist: Als der Bahá’í-Glaube im Iran begründet wurde, gehörte es zu den ersten
Dingen, die die Bahá’ís taten, Schulen für Mädchen zu gründen, denn die Mädchen müssen
Bildung haben. Daher arbeiten wir an
vielen Orten weltweit an der Förderung der Mädchenbildung. Ein weiteres
Beispiel unserer Arbeit hat etwas mit den Menschenrechten und der religiösen
Freiheit zu tun. Ein weiteres, das Sie erwähnt haben, ist die Umwelt und die zukunftsfähige
Entwicklung. Und wir beteiligen uns an der so genannten UN-Dekade „Bildung für
nachhaltige Entwicklung“. Die UN hat jetzt diesen langen Prozess übernommen, die
Menschen hinsichtlich der Bedeutung einer nachhaltigen Bildung zu unterrichten.
Und wir waren bei diesen Bemühungen auch sehr aktiv.
Herr Fullmer berichtete uns, wie Propheten und
Meister im Bahá’í-Glauben verehrt werden.
Wir verwenden den Ausdruck „Manifestation Gottes”.
Das sagte Bahá’u’lláh. Er war die Manifestation Gottes. Und wir betrachten alle
Stifter der Hauptreligionen, - also Mohammed (Friede sei mit Ihm) und Jesus
Christus und Moses und Krishna und Buddha - als Manifestationen Gottes, die
dieselbe Position hatten. Der Baha'u'llah beschrieb es, indem er viele verschiedene Gleichnisse verwendete, um uns zu
erklären, wer er war und wie seine spirituelle Natur beschaffen war. Und er
sagte, ein Beispiel ist ein Spiegel. Wir können Gott nicht direkt sehen, aber
er sei ein perfekter Spiegel, sodass wir durch ihn die Natur Gottes verstehen
können. Und sich alle Eigenschaften und Qualitäten Gottes perfekt in seinem
Wesen widerspiegeln Sodass wir uns Gott annähern können, indem wir das Leben
und die Lehre dieser Boten studieren. Und die Baha'is studieren die
Bibel, sie studieren den Koran, studieren einige andere Heilige Schriften denn sie alle sind Aufzeichnungen der wahren
Religion Gottes.
Bahá’u’lláhs spiritueller Nachfolger war sein Sohn
`Abdu’l-Bahá, der liebevoll als der Meister bekannt ist. `Abdu’l-Bahá wurde als
die „Essenz der Tugend und der Weisheit, des Wissens und der Großzügigkeit“
gepriesen und wird als perfektes Beispiel für alle Bahá’ís angesehen. `Abdu’l-Bahá
sagte viele Male ganz deutlich, dass die Menschen zu Vegetariern bestimmt sind.
„In dem Maße wie die Menschheit voranschreitet, wird
immer weniger Fleisch verwendet, denn die Zähne des Menschen sind nicht die von
Fleischfressern. Die menschlichen Zähne, die Backenzähne, sind zum Getreidemahlen
angelegt. Die Vorderzähne, die Schneidezähne, sind für Obst usw. Es ist daher
offensichtlich, anhand der Kauwerkzeuge, dass Getreide und nicht Fleisch als
menschliche Nahrung beabsichtigt ist. Wenn die Menschheit besser enwickelt ist,
wird das Fleischessen allmählich aufhören.”
`Abdu’l-Bahá sagte auch, dass Tiere Schmerz fühlen
- sogar mehr als die Menschen - und forderte dazu auf, sie mit äußerster Güte
zu behandeln.
„Die Empfindlichkeit ist gleich, ob man nun Mensch
oder Tier verletzt: Es gibt keinen Unterschied. Nein, Grausamkeit gegenüber dem
Tier ist sogar noch schmerzhafter, weil der Mensch eine Zunge hat und seufzt, sich
beklagt und stöhnt, wenn er verletzt wird. Erzieht die Kinder in ihrer Kindheit
solchermaßen, dass sie gegenüber den Tieren überaus gütig und barmherzig sein
mögen. Wenn ein Tier krank ist, sollten sie versuchen, es zu heilen; wenn es
hungrig ist, sollten sie es füttern; wenn es durstig ist, sollten sie seinen
Durst stillen, wenn es müde ist, sollten sie ihm Ruhe gönnen.”
`Abdu'l-Bahá, der Sohn des Religionsstifters Bahá'u'lláh, erklärte, dass der Vegetarismus tatsächlich die
natürliche Kost für die Menschheit ist. Und dass wir nach und nach, ganz allmählich,
indem wir reifer werden und uns entwickeln, schließlich eine vollständige vegetarische
Kost einnehmen; und dass das das Gesündeste für den Einzelnen und die
Gesellschaft und den Planeten, die Umwelt ist. Dass wir am Ende da hinkommen. Da
ist diese Idee, dass die Menschheit sich schließlich vegetarisch ernährt.
Wie sieht die spirituelle Praxis der Anhänger des
Bahá’í-Glaubens aus? Wie praktzieren Sie zum Beispiel täglich oder wöchentlich?
Was den Einzelnen angeht, so haben wir die Praxis,
in den Schriften des Bahá’í-Glaubens zu lesen. Wir betrachten die Schriften Bahá’u’lláhs
als göttliche Schriften, als das Wort Gottes für diesen Tag. Und Bahá’u’lláh
offenbarte Dutzende große Werke und Gebete und Meditationen. Und es sind
wirklich ziemlich schöne Gebete und Schriften. Wir praktizieren also das Lesen dieser
Schriften, jeden Morgen und jeden Abend, als eine Möglichkeit achtsam zu sein
und ständig unser Verständnis von Gott zu vertiefen und Gottes Anwesenheit in
unserem Leben zu spüren - auf eine sehr reale Art und Weise, indem wir uns
täglich mit Gott verbinden. Wir haben auch die Praxis des obligatorischen
Gebets. Es gibt eigentlich drei Gebete, aus denen wir wählen können. Es gibt
ein sehr kurzes, es gibt ein mittellanges und es gibt ein langes. Wir haben
eine Reihe von so genannten Hauptaktivitäten, das sind die Andachtsversammlungen.
Wir kommen bei uns zuhause zum Gebet zusammen, wir haben Studienkreise, wo wir
uns versammeln, die Schriften Bahá’u’lláhs studieren, und sie in unserem Leben umzusetzen
versuchen. Wir haben spirituellen Unter- richt für Kinder, etwa wie die
Sonntagsschule, wo die Kinder zusammenkommen und über Tugenden und religiöse
Geschichte und solche Dinge sprechen.
Wir baten die Bahá’ís, die wir
trafen, uns zu erzählen, was sie froh macht zum Bahá’í-Glauben zu gehören.
Es sind eigentlich zwei Dinge, die mich sehr
glücklich machen. Der Glaube hat mir Klarheit und einen Sinn gegeben. Und
Klarheit über das, was vorher in meinem Leben. stattgefunden hat Ich wurde mit
40 Jahren Bahá’í,
hatte also vorher schon viel gelebt. Ich war aus einer gemischt- religiösen
Familie. Meine Mutter war Jüdin, mein Vater Katholik und mein Bruder und ich
waren katholisch erzogen worden. Und ich hatte Leute von vielerlei Herkunft getroffen;
als ich im College lebte, gehörte mein Zimmergenosse sogar der Erweckungsbewegung
an. Ich war also immer sehr neugierig in Bezug auf diese Leute und ihre
verschiedenen Religionen und wurde als junger Mensch damit konfrontiert. Als
ich dann dem Bahá’í-glauben begegnete, der all
diese Religionen anerkennt, hatte ich das Gefühl, dass all diese Erfahrungen dadurch
klar wurden. Zusätzlich gab es mir einen Sinn, mein Leben fortzusetzen, mein
Wachstum fortzusetzen und meine Bildung fortzusetzen.
Mein Ehemann und ich sind beide Bahá’ís und wir erziehen unser Kind im Bahá’í-Glauben. Für mich ist es persönlich die größte Freude, dass
wir uns zusammen ein Leben schaffen, dass sich auf die Bahá’í-Lehren gründet, bei denen es eigentlich um die Einheit der ganzen
Menschheit geht, und dass wir Brüder und Schwestern sind; und die ganze Welt - es
gibt keinen Unterschied zwischen uns. Und es gibt mir Freude, dass ich spüre,
mit jedem verbunden zu sein; dass ich jeden lieben kann, auch wenn wir vielleicht
verschieden sind, unterschiedlicher Herkunft, Rassen, auch religiöser Herkunft
sind; aber das macht nichts, wir sind alle eine Menschenfamilie.
Als ich von der Universität abging, fehlte mir
irgendwie die Orientierung, ich wusste wirklich nicht, was ich tun sollte,
worauf ich mich im Leben konzentrieren sollte. Indem ich Bahá’í wurde, verstand
ich, dass Gott einen Plan hat für die Menschheit, dass wir in seiner Hand sind, dass er die Welt vereinen möchte, dass Er
uns die Instrumente gibt, dass die Wissenschaft Gottes Geschenk für die
Menschheit ist, um das zu bewerkstelligen. Die Technologie kann zum Guten benutzt
werden, wenn man sie versteht. All diese Dinge gaben mir nach und nach irgendwie
die Hoffnung, dass es okay ist, dass ich einen Beruf ergreifen könnte, dass ich
anfangen könnte, der Menschheit zu dienen, dass ich heiraten könnte, dass ich
Kinder haben könnte, dass ich ein Fundament hätte, auf das ich bauen könnte. Ich
musste nicht irgendwie in verschiedene Richtungen gezogen werden oder die Hoffnung
an der Welt verlieren.
Möchten Sie unseren weltweiten Zuschauer etwas
mitteilen?
Ich denke, die beste Nachricht, die ich für die
Leute habe, ist die des Optimismus und der Hoffnung; dass es so schwer ist, da
draußen in der Welt zu sein und zu sehen, was heutzutage geschieht, dass man
fröhlich bleiben soll, positiv, und das Gute sehen soll. Ich denke, dass der
Glaube wirklich sehr optimistisch ist; die Botschaft Bahá’u’lláhs ist, dass wir alle eins sind und Frieden unsere
Bestimmung ist. Wie kommen vielleicht früher oder später dorthin, oder
umgekehrt. Und es obliegt uns, daran zu arbeiten. Aber das ist die Verheißung des
Bahá’í-Glaubens.
Ich denke, wir sollten immer wissen, dass wir alle
eine Familie sind. Und wenn man jeden lieben kann, der einem über den Weg
läuft, so als wären es unsere Brüder, dann weiß man, dass es nicht misslingen kann.
Die Botschaft lautet eigentlich: Willkommen zur
Einheit der Menschheit”, denn wir sind alle ein Teil davon. Ganz gleich zu welcher
Religion man gehört, es ist nicht wirklich wichtig.. Denn der Bahá’í-Glaube lässt uns erkennen dass alle Religionen vom selben
Gott stammen. Wir haben also wirklich keinerlei Vorurteil oder Uneinigkeit, die
sich auf die Rasse, die Herkunft, die Kultur, die Religion stützt. Und ich
denke, wir können uns alle gegenseitig annehmen und sagen: „He, wir gehören alle
zur einen globalen Gemeinschaft und wir können aus der Welt wirklich ein irdisches
Paradies machen. Wir haben die Kapazität, die Welt zu etwas sehr, sehr Schönen zu
machen.“
Wir danken allen Gemeindemitgliedern im Bahá’í-Gotteshaus für Nordamerika in Wilmette, Illinois, USA, dass
Sie mit uns über die edlen Prinzipien und die Praktiken des Bahá’í-Glaubens
sprachen und über die Segnungen,
die er in Ihr Leben gebracht hat.
Weise Zuschauer, wir danken Ihnen fürs Zuschauen heute bei Eine Reise durch das Reich der Schönheit. Als
Nächstes kommt Unsere edle Herkunft, gleich nach Bemerkenswerte Nachrichten. Mögen
himmlisches Licht und Inspiration Sie zieren.