Loading the player ...



Sendungsvideos
Geistergewässer – das weltweite Verschwinden der Fische


Die Weltbank gab im Oktober letzten Jahres einen Bericht heraus, in der sie die Kosten, die die Überfischung die Welt wirtschaft jedes Jahr kostet, auf 50 Milliarden Dollars schätzt und die Wirtschaft in den letzten 30 Jahren 2 Trillionen gekostet hat.

Hallo, Leben schützende Zuschauer, und willkommen zu „Planet Erde: unser liebevolles Zuhause“. In dieser Sendung untersuchen wir die sehr ernsten Probleme der Überfischung und anderer schädlicher menschlicher Aktivitäten, die die weitere Existenz unserer Mitbewohner, die Fische, ernsthaft bedroht.

Ich tauche seit mehr als 30 Jahren in unseren Küstengewässern – seit ich sieben, acht Jahre alt war. Und heutzutage sieht man sehr viel weniger, Fische als früher.
Aufgrund des intensiven Fischfangs in den letzten Jahrzehnten wird geschätzt, dass gigantische 90 % der Fische im Ozean jetzt verschwunden sind.

Zahlreiche Arten schweben in großer Gefahr ausgerottet zu werden. Eine Studie der Internationalen Naturschutzunion fand heraus, dass fast ein Drittel der Haie und Rochen Gefahr laufen ganz und gar zu verschwinden.
Heute lassen uns u.a. Dr. Guillermo Moreno, Leiter des Meeresprogramms des World Wildlife Fund (WWF) Hong Kong, Dr. Yvonne Sadovy, Meereswissenschaftlerin und Professorin an der Universität Hong Kong, und Dr. Jeff Hutchings, Biologieprofessor an der Universität Dalhousie, Kanada an ihrem Expertenwissen und ihren Beobachtungen bezüglich des Überlebens der Fische in unseren Meeren teilhaben.

Das Ausmaß des Raubbaus nimmt wirklich beängstigende Ausmaße in unseren Ozeanen an. Hier ist ein Bild, dass die Ostküste der USA und die Westküste Europas zeigt. Und rot markiert sind die Orte, wo es in den Jahren um 1900 viele Fische gab, und das blau Markierte zeigt die Stellen mit sehr geringem Fischbestand. In nur 99 Jahren haben wir es geschafft, die Fischbestände in diesen Gebieten zu erschöpfen.

In den 1980ern fanden wir heraus, dass wir mehr Fische fingen, als die Fischgründe produzieren konnten; das ist ein Zustand der Überfischung. Dennoch haben wir unsere Fischerei weiter ausgebaut, um mehr Fisch zu fangen.
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN (FAO) schätzte im Jahr 2002, dass es weltweit 4 Millionen Fischereischiffe gibt. Da viele Flotten stark Umwelt zerstörende Methoden anwenden, – wie z. B. das Schleppnetzfischen, wo hinter technisch hochausgerüsteten Schiffen, die die Fischschwärme schnell und einfach lokalisieren, große Netze hergezogen werden – verschwinden die Fische mit alarmierender Geschwindigkeit.

In Kanada haben wir den atlantischen Kabeljau vor Neufundland, vor der Nordostküste Kanadas zu 99 % leer gefischt. Was heißt das hinsichtlich der Anzahl der einzelnen Fische?
Also es bedeutet, dass wir mehr als zwei Milliarden laichende Einzelfische dezimiert haben.
Eine anderer Vergleich wäre, wenn man die 2 Milliarden nimmt und sie mit dem Durchschnittsgewicht von Kabeljau multipliziert, dann entsprechen 2 Milliarden etwa 27 Millionen Menschen.
Die zweite Spezies heißt amerikanische Scholle. Sie ist ein Plattfisch. Sie ist wie eine Seezunge, eine Flunder oder ein Heilbut. Und vor der Nordostküste von Kanada hat dieser einst weit verbreitete Fisch um 96 % abgenommen.
Es passiert gerade auf der ganzen Welt, in den antarktischen, Gewässern, im Indischen Atlantischen, Pazifischen, Arktischen, in jedem Ozean der Welt geschieht es jetzt. Es bedeutet, dass wir schließlich keinen Fisch mehr im Ozean haben werden bei dieser Geschwindigkeit. Die Regierungen unterstützen die Fischereiindustrien finanziell, was die Zerstörung der ständig schwindenden Fischpopulationen noch anheizt.
Einer der Schlüssel dazu sind die Subventionen. Viele Fischereien auf der ganzen Welt werden von ihren Regierungen finanziell gefördert; das hilft den Fischereien weiterzumachen, auch wenn es nicht genug Fisch gibt.

Ich gebe Ihnen ein Beispiel aus Hongkong. Die Regierung Hongkongs stellt den Fischern
subventionierten Dieseltreibstoff zur Verfügung. Das ermöglicht den Fischern weiterzufischen, auch wenn es immer weniger Fisch gibt; Subventionen sind also ein massives Problem.

Ich habe keinen Zweifel daran, dass wenn die Menschen ihre jetzigen Fischereipraktiken nicht ändern und wenn die Nationen es nicht tun, dann wird ganz sicher ungemein wenig Fisch bis zur Mitte des Jahrhunderts vorhanden sein.
Neben der Fischerei sind Fische auch durch andere Gefahren bedroht, z. B. durch die Meeresverschmutzung und die Küstenentwicklung. Die Verluste, die wir in unserem Meer sehen, sind hauptsächlich durch Überfischung verursacht, soweit wir das wissen.
In manchen Gebieten kann es jedoch ziemlich hohe Verschmutzungsgrade geben. Es kann sich um industrielle, landwirtschaftliche oder um Verschmutzung durch unbehandelte Abwässer handeln, wie wir es hier in Hongkong im Victoria-Hafen sehen.

Wenn man eine starke Küstenentwicklung hat, braucht man natürlich Land. Aber das Meer, aus dem wir uns das Land holen, diese Gebiete sind für viele Spezies sehr wichtig als Kinderstube der Jungfische. Und es sind Gebiete, wo die kleinen Fische oder die kleinen Schalentiere am Anfang ihres Lebens wachsen müssen. Wenn wir als die entfernen und schädigen, aufgrund der Bebauung, kann das auch Auswirkungen auf das Ökosystem haben.
Es gibt also viele verschiedene Faktoren, die zusammenkommen, und dieses Problem der Überfischung und des Verlusts im Meer verursachen.
Wenn wir zurückkehren hören wir weitere Gedanken dieser Experten über den bedenklichen Zustand der Meeresfische.
Bitte bleiben Sie dran bei Supreme Master Television.

Wir müssen es irgendwie stoppen. Das Fischen muss einfach gestoppt werden. Die Regierung muss das Fischen verbieten, weil es für unser Überleben zu wichtig ist, es noch weiter hinauszuzögern.

Willkommen zurück zu „Planet Erde: unser liebevolles Zuhause“, wo wir die Gefahren untersuchen, die die Überfischung und andere menschliche Aktivitäten für das globale Meeresökosystem darstellen.

Wenn wir überfischen, verlieren wir zuerst all die größeren Fische, verlieren wir die größten Tiere im Meer. Wir verlieren Wale, wir verlieren Haie, wir verlieren die großen Barsche, wir verlieren die großen Umberfische, die alle Teil eines Ökosystems sind, eines Systems das zusammenarbeitet. Wenn man einen Teil eines Ökosystems entfernt, verliert man andere Teile dieses Ökosystems. Wenn man zum Beispiel bestimmte Fischsorten verliert, kann es vielleicht die Delfinpopulationen oder andere Spezies beeinflussen.
Am Ende sind es dann alles „Geistergewässer“.

Geistergewässer ist ein Ausdruck, mit dem man Gebiete beschreibt, die überfischt wurden; und das hat die Dezimierung der Spezies auf der ganzen Welt und den Tod unserer Ozeane zur Folge.
Wir werden die Meeresspezies verlieren. Wir werden die Meeres-Ökosysteme verlieren oder stark herabmindern. Wir werden also einige sehr schwere Strafen zu gewärtigen haben, wenn wir nicht heute etwas gegen die Krise tun.

Einige neue Studien zeigen, dass das Überfischen das Risiko von Totzonen erhöht. Das sind Gebiete mit niedrigem Sauerstoffgehalt in den Meeren, wo wenig bis kein Leben existieren kann. Die Überfischung hat das Verschwinden von Sardinen vor der Küste von Namibia verursacht, die einst das Plankton im Wasser verzehrten. Ohne diese Sardinen sinkt das Plankton auf den Meeresboden, zersetzt sich, verbraucht dabei allen Sauerstoff und bringt schädliche Treibhausgase wie Methan und Schwefelwasserstoff an die Oberfläche – wodurch riesige Mengen von Meereslebewesen getötet werden, wie z. B. die schätzungsweise 2 Millionen Hechte.
Es ist also so, dass wir durch die Uberfischung das Ökosystem stark durcheinander bringen. Wir verlieren viele Spezies, die für uns wichtig sind, die wir gerne sehen, und wir verlieren eine Umwelt, die wunderbar und sehr schön ist.
Manche gehen von der falschen Vorstellung aus, dass der Verzehr von Fischen aus Fischfarmen eine umweltfreundliche Maßnahme ist. Nichts könnte weiter entfernt sein von der Wahrheit. Es ist eher so, dass diese Praxis den Niedergang aller Fischbestände beschleunigt.

Fisch aus der Massenfischzucht ist keine nachhaltige Option. Der Hauptgrund ist, dass – abhängig vom Fisch, der gezüchtet wird – zwischen zweieinhalb und fünf Kilo wilden Fisches benötigt werden, um ein Kilo Fisch in der Fischfarm herzustellen.
Und das gilt ganz sicher z. B. für atlantischen Lachs aus der Fischfarm. Es wird, wie ich schon sagte, wilder Fisch im Verhältnis eins zu vier gebraucht, um 1 Kilo Farmfisch herzustellen. Das liegt daran, dass Fische in der Fischfarm zum Wachsen mit Pellets gefüttert werden. Und diese Pellets werden aus anderen Fischen hergestellt, etwa Sardellen, Sardinen, Hering.
In einem kürzlich veröffentlichten Artikel im World Watch Magazine mit dem Titel „Viehbestand und Klimawandel“ zogen die Wissenschaftler den Schluss, dass 51 % aller durch Menschen verursachten Treibhausgasemissionen weltweit aus der Viehzuchtiindustrie stammen, dazu gehören auch die Fischfarmen. Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf die Ökosysteme der Meere?

Globale Erwärmung und Klimawandel. Das sind veränderte Temperaturen in den Ozeanen. Die Zirkulationsmuster beginnen sich zu verändern. Der Säuregehalt des Ozeans verändert sich. Die Meereshöhen verändern sich. Sie steigen.
Die Häufigkeit der Stürme verändert sich. Es gibt jetzt mehr Winterstürme, größere Flutwellen. Und natürlich beeinflusst das, was auf den Ozeanen passiert, am Ende das Wetter an Land.
Die zwei hauptsächlichen Stressfaktoren durch den Menschen – die globale Erwärmung und die Überfischung – beeinflussen die Gesundheit unserer Meere auf alle möglichen Weisen. Und es steht außer Frage dass eine gesunde menschliche Umwelt einen gesunden Ozean erfordert. Und dass wir, wenn wir die Gesundheit der Meere ernsthaft schädigen, uns nur selbst schädigen.

In einem Telefoninterview mit East Coast FM in Ireland am 30. November 2008 wies die Höchste Meisterin Ching Hai darauf hin, dass die einfachste und effektivste Weise, wie der Einzelne unsere Meere und die Fische retten kann, eine pflanzliche Ernährung ist.

Die Lösung zur Beendigung dieser zerstörerischen Fischereipraxis ist die vegetarische Ernährung – nichts Fischiges in unseren Speisen. Das Meer gibt uns jede Menge bessere Nahrungsmöglichkeiten; die große Vielzahl von supergesunden und nahrhaften Meerespflanzen. Wir können davon ewig leben. Wir müssen die See lebendig und gesund erhalten, da sie mit unserem lebendigen und gesunden Selbst verbunden ist. Ich denke, ohne Meer können wir nicht leben.

Der Schutz der Ozeane hängt ab von unseren weisen Umweltentscheidungen. Mögen wir alle schnell die mitfühlende biologisch vegane Lebensweise annehmen, um unsere geliebten Mitbewohner in den Meeren und uns selbst zu schützen.
Der Planet wird sich selbst regenerieren, aber wir sind die Komponente, die eine aktive Rolle bei dieser Entwicklung spielt.

Jeder, ganz egal, ob man in großen Städten, Hauptstädten lebt, hat eine riesige Verantwortung, jeder Einzelne von uns.

Wir möchten den Doktores Jeff Huchtings, Guillermo Moreno, Yvonne Sadovy und vielen Einzelpersonen rund um den Globus danken, die versuchen, unser Meeresökosysteme zu bewahren. Mögen alle Meereslebewesen immer geschätzt und respektiert werden.
Weitere Informationen finden Sie auf den folgenden Websites:
Dr. Hutchings Myweb.dal.ca/jhutch
Dr. Moreno und WWF Hong Kong www.WWF.org.hk
Dr. Sadovy www.HKU.hk/ecology/ys.htm

Rücksichtsvolle Zuschauer, danke, dass Sie heute zugeschaut haben bei „Planet Erde: unsere liebevolles Zuhause“. Als nächstes sehen Sie „Erleuchtende Unterhaltung“, nach „Bemerkenswerte Nachrichten“. Mögen alle von der Liebe und dem Licht des Himmels umfangen werden.


International Sites